Pelletheizung: Nicht für jedes Haus geeignet

Im­mer häu­fi­ger über­le­gen Haus­be­sit­zer, auf ei­ne Pel­let­hei­zung zu set­zen, denn das Hei­zen mit Holz – aus dem die Pel­lets für die Pel­let­hei­zung her­ge­stellt wer­den – gilt als re­la­tiv um­welt­freund­lich und wird staat­lich ge­för­dert. Al­ler­dings müs­sen be­stimm­te bau­li­che Vo­raus­set­zun­gen erfüllt werden.

Voraussetzungen für den Betrieb einer Pelletheizung

Mo­der­ne Pel­let­hei­zun­gen – Pel­let­öfen oder -kes­sel – wer­den voll­au­to­ma­tisch mit den Pel­lets aus dem Pel­let­si­lo ver­sorgt. Die Ener­gie wird dann durch Holz­ver­bren­nung im Wär­me­er­zeu­ger ge­won­nen und re­gel­bar je nach Wär­me­be­darf zur Ver­fü­gung ge­stellt. Ein- oder zwei­mal im Jahr muss der Vor­rat an Pel­lets auf­ge­füllt wer­den. Die Asche muss re­gel­mä­ßig ent­sorgt wer­den.

Wer sich für ei­ne Pel­let-Zen­tral­hei­zung ent­schei­det, braucht Platz. Für das Pel­let­si­lo emp­feh­len vie­le Her­stel­ler knapp 1 m3 La­ger­flä­che pro Ki­lo­watt Wär­me­leis­tung. Hin­zu kommt der Platz­be­darf für das Trans­port­sys­tem – die För­der­schne­cke oder die An­saug­vor­rich­tung – zwi­schen Pel­let­la­ger und Heiz­ge­rät so­wie für den be­nö­tig­ten Puf­fer­spei­cher.

Ins­ge­samt soll­te in ei­nem ty­pi­schen Ein­fa­mi­lien­haus mit rund 15 m2 Platz­be­darf kal­ku­liert wer­den, wo­bei auf­grund des Puf­fer­spei­chers ei­ne De­cken­hö­he von min­des­tens zwei Me­tern zu be­rück­sich­ti­gen ist. Zu­dem muss be­dacht wer­den, dass eine Pel­let­hei­zung ei­nen Ka­min oder Schorn­stein be­nö­tigt. Der La­ger­raum für die Pel­lets soll­te gut zu­gäng­lich sein, da­mit die Lie­fe­rung mög­lichst un­kom­pli­ziert er­fol­gen kann.

Vor- und Nachteile einer Pelletheizung

Auch Pel­let­heiz­sys­te­me ha­ben Vor- und Nach­tei­le. Der ak­tu­ell größ­te Nach­teil sind ver­mut­lich die ho­hen In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

Pel­lets sind ge­press­te Holz­spä­ne. Bei der Ver­bren­nung set­zen sie nur so viel CO2 frei, wie beim Wach­sen des Bau­mes im Holz ge­bun­den wur­de. Pel­lets aus Sä­ge-Rest­stof­fen oder an­de­ren Holz­res­ten, die vor Ort ge­won­nen wur­de, sind mit dem DIN-Plus- oder EN-Plus-Zer­ti­fi­kat ge­kenn­zeich­net. Pel­let­hei­zun­gen stel­len al­so ei­ne gu­te Al­ter­na­ti­ve zum ver­al­te­ten Öl­kes­sel dar.

Pel­lets un­ter­schei­den sich in ih­rem Heiz­wert und wer­den dem­ent­spre­chend in ver­schie­de­ne EU-Norm-Qua­li­täts­klas­sen ein­ge­teilt:

  • A1-Pel­lets: ho­her Ener­gie­ge­halt, be­son­ders tro­cken, nied­ri­ger Asche­ge­halt (je nach Holz­art: von 0,5 bis ma­xi­mal 0,7)
  • A2-Pel­lets: ge­rin­ge­rer Heiz­wert, hö­he­rer Asche­ge­halt (ge­eig­net für Ge­rä­te, de­nen ei­ne hö­he­re Asche­bil­dung nichts aus­macht)
  • B-Pel­lets: sind für die Be­feu­e­rung von Groß­an­la­gen ge­dacht

Ei­ne mit Pel­lets be­trie­be­ne Hei­zung ar­bei­tet wirt­schaft­lich, wenn sie un­ter Voll­last läuft. In ei­nem be­ste­hen­den Ein­fa­mi­lien­haus mit ei­nem ho­hen Jah­res­wär­me­be­darf ist die An­schaf­fung ei­ner Pel­let­hei­zung al­so durch­aus wirt­schaft­lich sinn­voll. In ei­nem gut ge­dämm­ten Neu­bau ist da­rauf zu ach­ten, dass die Pel­let­hei­zung nicht über­di­men­si­o­niert ist.

Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Heiz­an­la­gen be­in­hal­ten die An­schaf­fungs­kos­ten ei­ner Pel­let­hei­zung nicht nur den Kauf von Kes­sel und Puf­fer­spei­cher so­wie die In­stal­la­ti­on der An­la­ge, son­dern auch die even­tu­el­len In­ves­ti­ti­o­nen in den La­ger­raum mit da­zu­ge­hö­ri­gen Bau­maß­nah­men und die För­der­schne­cke bzw. An­saug­vor­rich­tung. Die Ge­samt­kos­ten lie­gen durch­schnitt­lich bei 20.000 € ex­klu­si­ve mög­li­cher För­de­run­gen. Die lau­fen­den Kos­ten für die Brenn­stoff­be­schaf­fung da­ge­gen sind re­la­tiv güns­tig, al­ler­dings schwan­ken die Pel­let­prei­se.

Auf den ers­ten Blick kön­nen sich die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten recht schnell amor­ti­sie­ren. Zu be­den­ken ist al­ler­dings, dass die lau­fen­den Kos­ten stark vom Zu­stand des Hau­ses ab­hän­gen. Ein Ver­gleich lohnt sich in je­dem Fall: Ei­ne Gas-Hei­zung mit So­lar­ther­mie-An­la­ge kann ge­ra­de im Neu­bau lang­fris­tig viel güns­ti­ger sein. Hier soll­te man sich von ei­nem Hei­zungs­bauer be­ra­ten las­sen.

Nicht je­der be­ste­hen­de Raum eig­net sich für die La­ge­rung von Pel­lets. Grund­vo­raus­set­zung ist, dass die La­ge­rung ab­so­lut tro­cken er­folgt. Der Deut­sche Ener­gie­holz- und Pel­let-Ver­band emp­fiehlt den Ein­satz von Lüf­tungs­de­ckeln, da sich bei der La­ge­rung Koh­len­mo­no­xid bil­den kann. Zu­dem soll­te ein Koh­len­mo­no­xid-Mel­der ein­ge­baut wer­den.

Pelletkessel oder Pelletofen

Die Be­grif­fe wer­den oft sy­no­nym ver­wen­det, da­bei gibt es ent­schei­den­de Un­ter­schie­den.

Pel­let­kes­sel: Er wird als Zen­tral-Pel­let­hei­zung ein­ge­setzt und ver­sorgt die ge­sam­te Im­mo­bi­lie mit Wär­me und Warm­was­ser.

Pel­let­ofen: Ein Pel­let­ofen wird da­ge­gen wie ein Ka­min ein­ge­setzt und steht oft im Wohn­be­reich. Er ist in der Re­gel nicht so leis­tungs­stark wie ein Pel­let­kes­sel. Ein Pel­let­ofen kann mit­hil­fe ei­nes zu­sätz­li­chen Wär­me­tau­schers, der so­ge­nann­ten Was­ser­ta­sche, zur Warm­was­ser­be­rei­tung bei­tra­gen oder die zen­tra­le Hei­zung un­ter­stüt­zen. Bei ei­nem was­ser­füh­ren­den Pel­let­ofen ab Werk ist die­se Tech­nik be­reits in­te­griert. Al­te Ka­mi­ne und Öfen kön­nen da­mit nach­gerüs­tet wer­den. Für die Be­vor­ra­tung der Pel­lets hat ein Pel­let­ofen meist ei­nen ent­spre­chen­den Be­häl­ter be­reits in­te­griert. Die­ser wird ma­nu­ell mit den Pel­lets be­füllt.

Brennstoff Pellets: Wie entwickeln sich die Energiekosten?

Bei den Pel­let­prei­sen gibt es kei­ne täg­li­chen Schwan­kun­gen. Die Ent­wick­lung des Pel­let­prei­ses ist haupt­säch­lich vom Roh­stoff­ein­kauf ab­hän­gig. Und die Kos­ten für Holz stei­gen.

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