In seiner Energiepolitik geht Deutschland in Europa einen Sonderweg: Die letzten Atomkraftwerke sind inzwischen abgeschaltet. Der Kohleausstieg ist für 2038 beschlossen, ein Vorziehen auf das Jahr 2030 in der Diskussion. Der Großteil der Energie soll in Zukunft aus regenerativen Quellen stammen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss von flexibel verfügbarer, regelbarer Leistung abgesichert werden. Diese regelbare Leistung bieten unter anderem Gas-Technologien.
Bei der Stromversorgung wird die Bedeutung von Gas besonders deutlich: Fallen regenerative Quellen wie Wind und Sonne aus, können flexible Gaskraftwerke einspringen und die Netzstabilität garantieren.
Deutschland braucht allerdings nicht nur Strom: Die deutschen Haushalte benötigen Heizwärme, Gewerbe- und Industriebetriebe Energie für ihre Produktion und der Verkehr Kraftstoffe. In all diesen Sektoren lassen sich Teile des Energieverbrauchs umstellen und mit Strom decken. Die komplette Umstellung ist allerdings weder möglich noch wirtschaftlich sinnvoll.
Gas deckt aktuell rund ein Viertel des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Im Zuge der Energiewende wird die Bedeutung von Gas nicht abnehmen. Im Gegenteil: Neben erneuerbarem Strom werden neue Gase die zweite Säule bilden, auf denen unser Energiesystem ruht. In den nächsten Jahrzehnten wird die Gasversorgung dazu klimaneutral. Die Nutzung fossilen Gases wird bis 2045 bedeutungslos und Erdgas durch neue Gase wie Wasserstoff, seine Derivate sowie Biogas ersetzt. Die deutsche Gas- und Wasserstoffwirtschaft arbeitet entschieden an der Beschleunigung dieser Transformation. Das Ziel ist, jederzeit eine stabile Strom- und Wärmeversorgung für die Menschen und die Unternehmen in Deutschland sicherzustellen.