Wird nicht Erdgas, sondern grünes Gas aus z. B. landwirtschaftlichen Abfällen, Gülle oder Hausmüll verflüssigt, entsteht Bio-LNG. Die Verflüssigung von Biomethan ist ein Verfahren, das in großtechnischem Maßstab bereits seit vielen Jahren bei der Verflüssigung von Erdgas angewandt wird. Bio-LNG hat die gleichen Eigenschaften und Vorteile wie LNG, vermeidet aber als erneuerbare Energie Treibhausgas-Emissionen. Sie kann vielfältig eingesetzt werden und so zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen.
Bio-LNG kann wie verflüssigtes Erdgas auch weltweit hergestellt, gelagert und transportiert werden. Die erneuerbare Energie bietet ein erhebliches Potenzial, den Schwerlast- und Güterverkehr CO2-neutral gestalten zu können.
Klimaneutraler Kraftstoff für den Schwerlastverkehr
Bio-LNG kann ohne weiteres in LNG-Fahrzeugen – Lkw, Bussen und Schiffen – angewendet werden. Es kann dem klassischen LNG beigemischt oder zu 100 Prozent in LNG-Fahrzeugen verwendet werden, ohne dass diese umgerüstet werden müssen.
Schon der Einsatz von LNG als Kraftstoff, also verflüssigtem Erdgas, spart bis zu 20 Prozent CO2 gegenüber Lkw-Diesel ein. Mit verflüssigtem Biomethan lassen sich nahezu klimaneutrale Transporte realisieren, denn bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie vorher durch die Biomasse aufgenommen wurde So können deutliche CO2-Reduktionen im Güter- und Schwerlastverkehr und ein sofortiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Das Mengenpotenzial von regional herstellbarem Biomethan in Deutschland ist ausreichend für bis zu 150.000 LNG-Lkw, das würde einem Anteil von bis zu 4,23 Prozent der rund 3,55 Mio. in Deutschland zugelassenen Lkw (Bestand zum 01.01.2022) entsprechen.
Zur Erreichung der Klimaziele
- Reduktion der Treibhausgas-Emissionen Deutschlands bis 2030 um 65 Prozent ggü. 1990 – für den Verkehr sehen die Klimaziele eine Reduktion der THG-Emissionen auf 85 Mio. t CO2äq vor,
- Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Straßenverkehr bis 2030 um 14 Prozent (Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II),
- Verpflichtung für Kraftstoffhändler: Reduktion der Treibhausgasemissionen ihrer Produkte bis 2030 um 25 Prozent (RED II-Richtlinie),
und zur Verbesserung der Luftqualität leistet nachhaltiges Bio-LNG einen wichtigen Beitrag und kann bei der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs eine wichtige Rolle einnehmen.