Für den Pipeline-Transport ist die Verdichtung des CO2 auf überkritische Zustände am besten geeignet. Je nach Größe bzw. Durchmesser können CO2-Pipelines mit einem Durchmesser von 400 mm rund 3 Mio. Tonnen pro Jahr transportieren, während Pipelines mit einem Durchmesser von 1.000 mm es schaffen, 35 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr zu transportieren.
CO2 kann grundsätzlich via Pipeline, Schiff, Lkw oder Bahn transportiert werden. Der CO2-Transport per Pipeline hat sich technisch bewährt und ist Stand der Technik. Aber auch kleinere Schiffstransporte von CO2 in Lebensmittelqualität (meist 1.000–2.000 Tonnen pro Schiffsladung) finden schon seit Jahrzehnten statt. Pipelines eignen sich besonders für große Industriecluster oder Industrieanlagen, die große Mengen Kohlenstoffdioxid abscheiden und abtransportieren müssen.
Für kleinere CO2-Emittenten, die auch auf CCU/S für ihren Standort angewiesen und nicht in regionalen CO2-Clustern organisiert sind, können andere Transportarten wie etwa Lkw, Schiff oder Bahn wirtschaftlich sinnvoller als ein Transport via CO2-Pipeline sein. In einigen Fällen kann auch die Kombination verschiedener Transportarten sinnvoll sein. Der multimodale CO2-Transport ist ein wichtiger Aspekt für die Planung einer CO2-Transportinfrastruktur.
Von allen Transportmöglichkeiten sind laut der Internationalen Energie Agentur (IEA) Pipelines und Schiffe die am besten skalierbaren Optionen mit den niedrigsten Kosten pro transportierter Tonne CO2. Der Schiffstransport ist allerdings erst bei Entfernungen über 1.000 km eine wirtschaftliche Alternative zum Pipelinetransport.
Etwa 2/3 der in Planung befindlichen CCU/S-Projekte, die sich für eine EU-Förderung im Rahmen der Vorhaben von gemeinsamem Interesse (projects of common interest – PCI) und Vorhaben von gegenseitigem Interesse (projects of mutual interest – PMI) beworben haben, planen mit multimodalen CO2-Transporten.