Die Nachfrage an Wasserstoff in den Sektoren Industrie, Mobilität, Strom und Wärme ist unterschiedlich. Für zum Beispiel thermische Industrieprozesse ist die Umstellung auf Wasserstoff teilweise die einzige Möglichkeit zur Dekarbonisierung. Nach Prognosen der Deutschen Energie-Agentur (dena) werden im Jahr 2030 90 bis 110 Terawattstunden (TWh) Wasserstoff benötigt. Das entspräche einer Elektrolysekapazität von 40 Gigawatt (GW).
Durch sich verändernde Rahmenbedingungen seit 2022 zeichnet sich ein deutlich höherer Bedarf an Wasserstoff ab. Bereits heute werden jedes Jahr rund 70 TWh Wasserstoff in der deutschen Industrie benötigt. Für das Zeitfenster 2040–2050 geht der Nationale Wasserstoffrat von einem Gesamtbedarf von 964 bis 1.364 TWh Wasserstoff aus. Dieser wird sich nicht ausschließlich über eine inländische Produktion decken lassen.
Zumindest ein Teil der Produktion kann über deutsche Standorte abgedeckt werden: 10 Gigawatt Elektrolyseleistung sollen bis 2030 installiert werden. Der Ausbau geht zögerlich voran. Doch auch wenn die Ausbauziele erreicht werden, fehlen mindestens 30 GW installierter Elektrolyseleistung. Deutschland wird auf Importe angewiesen sein. Um Wasserstoff-Importe aus sonnen- und windreichen Regionen sicherzustellen, arbeitet Deutschland bereits am Aufbau von globalen Partnerschaften.