Das synthetische Gas kann dann entweder zur Wärmeerzeugung genutzt werden und stellt auch an kalten, nebligen Wintertagen die Wärmeversorgung der Menschen und der Unternehmen sicher. Oder die Moleküle nehmen den Weg zurück: Das synthetische Gas wird mit der Rückverstromung zum Beispiel in Gas-Kraftwerken wieder in Strom zurückverwandelt.
Dabei entstehen unweigerlich Umwandlungsverluste: Ein Teil der Energie wird dafür benötigt, aus Strom erst Gas und dann ggf. wieder Gas zu Strom zu machen. Derzeit müssen bei Überschusssituationen im Stromnetz aber Windräder zeitweise stillgelegt oder Solarparks vom Netz genommen werden, weil der Strom nicht verbraucht werden kann und somit das Stromnetz überlastet würde. Allein 2020 fiel ein ungenutzter Überschuss von mehr als 6.000 Gigawattstunden Ökostrom an. Wäre es nicht deutlich sinnvoller, diesen Strom für eine nicht nur klimaneutrale, sondern auch witterungsunabhängige und damit zuverlässige Energieversorgung zu nutzen?
In Deutschland sind mehrere Forschungs- und Versuchsprojekte mit der Power-to-Gas-Technologie sehr erfolgreich verlaufen. Gasförmige Energie mit anschließender Methanisierung kann viel einfacher und über einen deutlich längeren Zeitraum als Strom gespeichert werden. Durch SNG werden die Sektoren Wärme und Strom sinnvoll gekoppelt und die Versorgungssicherheit erhöht.