Deutschland ist eine Industrienation. Deutsche Unternehmen produzieren Waren, Bau- und Werkstoffe für die ganze Welt: 2022 wurden Produkte im Wert von 1,593 Billionen Euro (Stand: 06.02.2024) exportiert. Die Exportkraft unseres Landes basiert auf der Industrie. Und die Produktionskraft unserer Industrie basiert auf Gas.
Nur mit Gas lässt sich der enorme Energiebedarf unserer Industrie decken: Die deutsche Industrie hat im Jahr 2022 insgesamt 970 TWh Energie verbraucht. 335 TWh – und damit mehr als ein Drittel des Energiebedarfs – wurden durch den Einsatz von Gasen (wie z. B. Erdgas, Erdölgas oder Wasserstoff) gedeckt. Erdgas machte dabei 274,1 TWh aus.
Die Industrie ist damit weiterhin das größte Verbrauchssegment im deutschen Gasmarkt. Im Zuge der Energiekrise war der Gasabsatz in der Industrie in den Jahren 2022 und 2023 jedoch deutlich rückläufig. Aufgrund der enorm gestiegenen Preise mussten Industrieunternehmen ihre Produktion häufig zurückfahren.
Gas kommt bei unterschiedlichen Produktionsverfahren zum Einsatz, die Dampf, heißes Wasser, Hitze oder Kälte erfordern. Gas liefert zum Beispiel die Prozesswärme, mit der Stahl aus Eisenerz gewonnen oder Glas geschmolzen wird. Große Verbrauchende sind auch die Papierherstellung sowie die Autoindustrie, für deren spezifische Trocknungsprozesse Gas verwendet wird. Aber auch in anderen Bereichen wie der Lebensmittelproduktion kommt Gas in energieintensiven Prozessen zum Einsatz: beim Backen, Trocknen, Garen oder Kühlen.
Andererseits ist Gas Ausgangsstoff für zahlreiche Produkte zum Beispiel in der chemischen Industrie. Seine Vielseitigkeit macht Gas zu einem unverzichtbaren Bestandteil für eine ganze Reihe von industriellen Prozess- und Wertschöpfungsketten.