Dekarbonisierungspartner der Industrie

Mit neuen Gasen auf dem Weg in ein grünes Industriezeitalter

Kli­ma­neu­tra­li­tät macht die Nut­zung der er­neu­er­ba­ren und de­kar­bo­ni­sier­ten Ga­se er­for­der­lich. Un­be­strit­te­ner An­wen­dungs­fall ist un­ter an­de­rem die stoff­li­che Nut­zung in der In­dus­trie. Hin­zu kom­men ener­gie­in­ten­si­ve In­dus­trie­pro­zes­se, bei de­nen ei­ne voll­stän­di­ge Elek­tri­fi­zie­rung nicht mög­lich ist. Ge­nau dort ist Was­ser­stoff die Lö­sung für kli­ma­neu­tra­le In­dus­trie­pro­zes­se. Da­für ist es wich­tig, dass schnell sehr viel Was­ser­stoff ver­füg­bar sein wird, denn nach An­ga­ben des Na­ti­o­na­len Was­ser­stoff­rats wer­den al­lein die Pro­zess­in­dus­trien, zu de­nen vor al­lem die Stahl- und Che­mie­in­dus­trie ge­hö­ren, 2030 ei­nen Be­darf von 70 TWh Was­ser­stoff haben.

Gas ist ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor

Deutsch­land ist ei­ne In­dus­trie­na­ti­on. Deut­sche Un­ter­neh­men pro­du­zie­ren Wa­ren, Bau- und Werk­stof­fe für die gan­ze Welt: 2021 wur­den Pro­duk­te im Wert von 1,375 Bil­li­o­nen Euro ex­por­tiert. Die Ex­port­kraft un­se­res Lan­des ba­siert auf der In­dus­trie. Und die Pro­duk­ti­ons­kraft un­se­rer In­dus­trie ba­siert auf Gas.

Nur mit Gas lässt sich der enor­me Ener­gie­be­darf un­se­rer In­dus­trie de­cken: 2021 stell­te Gas fast ein Drit­tel der in deut­schen Fa­bri­ken und Pro­duk­ti­ons­an­la­gen ge­nutz­ten Ener­gie be­reit. Gas kommt bei un­ter­schied­li­chen Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren zum Ein­satz, die Dampf, hei­ßes Was­ser, Hit­ze oder Käl­te er­for­dern. Gas lie­fert zum Bei­spiel die Pro­zess­wär­me, mit der Stahl aus Ei­sen­erz ge­won­nen oder Glas ge­schmol­zen wird. Gro­ße Ver­brau­chen­de sind auch die Pa­pier­her­stel­lung so­wie die Au­to­in­dus­trie, für de­ren spe­zi­fi­sche Trock­nungs­pro­zes­se Gas ver­wen­det wird. Aber auch in an­de­ren Be­rei­chen wie der Le­bens­mit­tel­pro­duk­ti­on kommt Gas in ener­gie­in­ten­si­ven Pro­zes­sen zum Ein­satz: beim Ba­cken, Trock­nen, Ga­ren oder Küh­len.

An­de­rer­seits ist Gas Aus­gangs­stoff für zahl­rei­che Pro­duk­te zum Bei­spiel in der che­mi­schen In­dus­trie. Sei­ne Viel­sei­tig­keit macht Gas zu ei­nem un­ver­zicht­ba­ren Be­stand­teil für ei­ne gan­ze Rei­he von in­dus­tri­el­len Pro­zess- und Wert­schöp­fungs­ket­ten.

Gas hält Industriebetriebe im Land und erhält Arbeitsplätze

Gas­ba­sier­te Lö­sun­gen für die In­dus­trie bie­ten auch Um­welt­vor­tei­le: Mit Erd­gas ist der CO2-Aus­stoß bei vie­len In­dus­trie­pro­zes­sen ge­rin­ger als mit an­de­ren fos­si­len Ener­gie­trä­gern. Das wie­de­rum hält vie­le ener­gie­in­ten­si­ve Un­ter­neh­men in Deutsch­land, denn mit Gas kön­nen sie die hier­zu­lan­de gel­ten­den Schad­stoff-Grenz­wer­te ein­hal­ten. Da­durch müs­sen sie ih­re Pro­duk­ti­ons­stät­ten nicht ins Aus­land ver­la­gern, wo die Grenz­wer­te even­tu­ell we­ni­ger streng sind. So schont Gas al­so auch das glo­ba­le CO2-Bud­get.

Gas­-Ver­brauch in der In­dus­trie

Den höchs­ten Be­darf in Deutsch­land hat die che­mi­sche In­dus­trie: Fast 30 Pro­zent des Gas­-Ver­brauchs im In­dus­trie­sek­tor ge­hen auf ihr Kon­to.

Papierherstellung braucht Gas

Papier braucht Gas

Für die Papierherstellung sind viele Gas-Anwendungen elementar. Für z. B. die Papiertrocknung kann künftig Wasserstoff verwendet werden.

Gas: wichtiger Rohstoff der chemischen Industrie

Gas als Rohstoff

Für vie­le Pro­zes­se in der che­mi­schen In­dus­trie ist der Energieträger ein unverzichtbarer Roh­stoff.

Ohne Gas kann kein qualitativ hochwertiges Gas hergestellt werden

Gas als Prozesswärme

Durch besonders spezialisierter Prozesse spielt Gas für Industrie und Gewerbe eine wichtige Rolle.

Gas-Versorgung hält die Industrie und unser Land am Laufen

Die In­dus­trie trägt 21 Pro­zent zum deut­schen Brut­to­in­lands­pro­dukt bei und bie­tet fast ei­nem Fünf­tel der in Deutsch­land be­schäf­tig­ten Men­schen ei­nen Ar­beits­platz. Um­so wich­ti­ger ist es, dass die Ver­sor­gung der Un­ter­neh­men mit Gas auch wei­ter­hin si­cher und zu­ver­läs­sig er­folgt. Denn ei­nen mas­sen­haf­ten Still­stand von Ma­schi­nen, ei­ne län­ger­fris­ti­ge Un­ter­bre­chung von Pro­zess­ket­ten oder gar ei­nen Aus­fall gan­zer In­dus­trie­zwei­ge kann sich Deutsch­land nicht leis­ten. Ein Bei­spiel: Die Schmelz­wan­nen in der Glas­in­dus­trie be­nö­ti­gen un­un­ter­bro­chen ei­ne ho­he Wär­me­zu­fuhr, um die be­nö­tig­te Tem­pe­ra­tur von ca. 1.650 Grad Cel­si­us zu er­rei­chen, bei der Glas ver­ar­bei­tet wer­den kann. Die­ses kons­tant ho­he Tem­pe­ra­tur­ni­veau geht nur mit Gas.

Wer­den die In­dus­trie­un­ter­neh­men nicht mehr mit Gas be­lie­fert, bre­chen nicht nur be­triebs­in­ter­ne Ver­ar­bei­tungs­ket­ten zu­sam­men. Auch die Zu­lie­fe­rer der Un­ter­neh­men müs­sen ih­re Leis­tung re­du­zie­ren oder ganz he­run­ter­fah­ren. Ein Gas-Lie­fer­stopp oder ein Em­bar­go wür­de au­ßer­dem zahl­rei­che Be­trie­be und da­mit Ar­beits­plät­ze in der Wei­ter­ver­ar­bei­tung ex­trem hart tref­fen. Die sich da­raus er­ge­ben­den Kas­ka­den­ef­fek­te be­schrän­ken sich auch nicht nur auf Deutsch­land: Vie­le in­ter­na­ti­o­na­le Lie­fer­ket­ten hän­gen eben­falls am Gas und an den Pro­duk­ten, die da­mit oder da­raus in Deutsch­land her­ge­stellt wer­den.

Gas ermöglicht hochspezialisierte Produktionsverfahren

We­ni­ger als acht Pro­zent des in­dus­tri­el­len Gas-Ver­brauchs in Deutsch­land könn­ten nach ei­ner Er­he­bung des Bun­des­ver­bands der Ener­gie- und Was­ser­wirt­schaft kurz­fris­tig aus an­de­ren Quel­len be­dient wer­den. Das liegt da­ran, dass vie­le In­dus­trie­be­trie­be ih­re Ef­fi­zienz­po­ten­zi­a­le be­reits aus­ge­schöpft ha­ben: Sie kön­nen ih­ren Gas-Ver­brauch nicht noch wei­ter re­du­zie­ren. An­de­rer­seits las­sen sich vie­le hoch­spe­zi­a­li­sier­te Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren nicht kurz­fris­tig oder gar nicht auf an­de­re Ener­gie­trä­ger wie Koh­le oder Strom um­stel­len. Die für Deutsch­land enorm wich­ti­ge che­mi­sche In­dus­trie könn­te so­gar nur vier Pro­zent ih­res Gas-Ver­brauchs kurz­fris­tig sub­sti­tu­ie­ren. Sie stellt zum Bei­spiel Dün­ger für die Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on oder Ba­sis­stof­fe für vie­le le­bens­wich­ti­ge Me­di­ka­men­te her.

Für vie­le in­dus­tri­el­le An­wen­dun­gen ist der viel­sei­tig und fle­xi­bel ein­setz­ba­re Ener­gie­trä­ger Gas al­so un­ver­zicht­bar. Um der In­dus­trie stets ei­ne si­che­re Ver­sor­gung bie­ten zu kön­nen, ist die wei­te­re Di­ver­si­fi­zie­rung der Be­zugs­quel­len von Gas, die Pla­nung und der Bau deut­scher LNG-Ter­mi­nals so­wie der Aus­bau von wei­te­ren Ener­gie­part­ner­schaf­ten wich­tig.

Gas-Lage und staatliche Preisbremsen

Am 23. Juni 2022 hat das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz die Alarm­stu­fe des Not­fall­plans Gas aus­ge­ru­fen. Die Situation für den Winter 2023/2024 ist eine bssere als vor einem Jahr, dennoch bleibt ein sparsamer Energieverbrauch wichtig. Die Gas-Flüsse nach Deutschland sind stabil und ausgeglichen.

Strom-Preis­brem­se
Ab Ja­nu­ar 2023 ist für In­dus­trie­kun­den für den Ba­sis­be­darf von 70 Pro­zent ih­res his­to­ri­schen Ver­brauchs der Strom­preis bei 13 ct/kWh ge­de­ckelt.

Gas-Preis­brem­se
Der gedeckelte Gas-Preis liegt für In­dus­trie­kun­den ab Ja­nu­ar 2023 bei 7 ct/kWh.

Carbon Management: CO2-Emissionen aus industriellen Prozessen

Deutschland soll klimaneutral werden. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, kommt insbesondere der energieintensiven Industrie eine wichtige Rolle zu. Der Industriesektor ist derzeit für rund 22 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. In den vergangenen Jahren wurden bereits erhebliche Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen unternommen. Eine weitere Reduktion wird in den kommenden Jahren zum einen durch eine weitere Steigerung der Energieeffizienz und zum anderen durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien erreicht werden. Dieses Potenzial wird jedoch irgendwann ausgeschöpft sein.

In einzelnen Branchen wie der Zement- oder Glasindustrie werden sich Emissionen auch in Zukunft nicht vollständig vermeiden lassen, sodass zusätzliche Wege für eine nachhaltige Dekarbonisierung der Industrie entwickelt werden müssen. Ein Lösungsansatz ist Carbon Capture, die Abscheidung von Kohlenstoffdioxid. Das CO2 wird anschließend unterirdisch gespeichert oder als Rohstoff für industrielle Prozesse genutzt. 

Mit Wasserstoff wird unsere Industrie klimaneutral

Al­le tech­ni­schen Op­ti­o­nen müs­sen ge­nutzt wer­den, um das Ziel der Kli­ma­neu­tra­li­tät in gut zwei De­ka­den auch in der In­dus­trie er­rei­chen zu kön­nen. Da­für muss auch Gas kli­ma­neu­tral wer­den. Erd­gas-Sub­sti­tu­te wie Was­ser­stoff und Bio­gas wer­den ei­ne ent­schei­den­de Rol­le da­bei spie­len, die In­dus­trie zu de­kar­bo­ni­sie­ren und gut be­zahl­te Ar­beits­plät­ze in Deutsch­land zu er­hal­ten.

Für zahl­rei­che in­dus­tri­el­le Pro­zes­se wird Was­ser­stoff heu­te noch über die Dampf­re­for­mie­rung aus fos­si­lem Erd­gas ge­won­nen. In Zu­kunft wird die­ser Was­ser­stoff ent­we­der aus er­neu­er­ba­ren Quel­len er­zeugt oder er wird de­kar­bo­ni­siert, das heißt: Das bei der H2-Er­zeu­gung an­fal­len­de CO2 wird ab­ge­trennt und ent­we­der ein­ge­la­gert oder als Koh­len­stoff ver­wer­tet.

Die In­dus­trie bie­tet ein rie­si­ges Po­ten­zi­al, um gro­ße Tei­le der deut­schen Wirt­schaft kli­ma­neu­tral zu ma­chen. 113 Mil­li­o­nen Ton­nen CO2 emit­tier­te die In­dus­trie im Jahr 2020. Wür­den die 31,2 Pro­zent Ener­gie­be­darf aus Gas auf Bio­gas und Was­ser­stoff um­ge­stellt wer­den, wür­de das in re­la­tiv kur­zer Zeit über 30 Mil­li­o­nen Ton­nen CO2 ein­spa­ren – das sind ge­nau die gro­ßen Schrit­te, die wir in Deutsch­land und der Welt drin­gend be­nö­ti­gen, um die Kli­ma­zie­le zu er­rei­chen.

Die Trans­for­ma­ti­on des In­dus­trie­stand­or­tes Deutsch­land ist nicht oh­ne Ri­si­ko. Denn um das Net-Zero-Ziel zu er­rei­chen, müs­sen Un­ter­neh­men er­heb­lich in ih­re An­la­gen­parks in­ves­tie­ren und gan­ze Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se neu auf­set­zen. Frü­her oder spä­ter müs­sen die­se In­ves­ti­ti­o­nen wie­der er­wirt­schaf­tet wer­den. Gleich­zei­tig ste­hen vie­le In­dus­trie­be­trie­be im in­ter­na­ti­o­na­len Wett­be­werb und kön­nen kos­ten­sei­tig un­ter Druck ge­ra­ten. Im Zu­ge der Ener­gie­wen­de muss es des­halb ge­lin­gen, den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land so wett­be­werbs­fä­hig wie mög­lich zu hal­ten. De­kar­bo­ni­sier­tes und er­neu­er­ba­res Gas ist ei­ne Lö­sung da­für.

Der Weg zu einer CO2-armen Stahlherstellung

Die Stahl­in­dus­trie ist ein ent­schei­den­der Fak­tor bei der De­kar­bo­ni­sie­rung. Stahl ist ein uni­ver­sa­ler Werk­stoff, der viel­sei­tig ein­ge­setzt wird und re­cycle­bar ist. Da­her hat grü­ner Stahl ei­ne ho­he Be­deu­tung. Ei­ne Idee da­zu ist das Pro­jekt SALCOS ­­– Salz­git­ter Low CO2 Steel­making, das den Weg zur na­he­zu CO2-freien Stahl­pro­duk­ti­on mit­tels Was­ser­stoff er­mög­li­chen soll.

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