Brennstoffzellen für die gesamte Energieversorgung im Haus

Brenn­stoff­zel­len brin­gen ei­ne fas­zi­nie­ren­de und hoch­ef­fi­zien­te Tech­no­lo­gie in den Hei­zungs­kel­ler: Über ei­ne che­mi­sche Re­ak­ti­on pro­du­zie­ren sie aus dem Ener­gie­trä­ger Gas oder neuen Gase wie Biogas bzw. Biomethan gleich­zei­tig Wär­me und Strom. Die kom­pak­ten Ge­rä­te gibt es in ver­schie­de­nen Bau­ar­ten, die sich in ih­rem Elek­tro­ly­ten von­ein­an­der un­ter­schei­den: Die­se kön­nen fest oder flüs­sig sein oder auch aus ei­ner Mem­bran be­ste­hen. Zu­dem wer­den Brenn­stoff­zel­len in Nie­der­tem­pe­ra­tur- und Hoch­tem­pe­ra­tur-Brenn­stoff­zel­len un­ter­teilt.

Der Elek­tro­lyt ist das Kern­stück je­der Brenn­stoff­zel­le, denn am Elek­tro­ly­ten er­folgt die Re­ak­ti­on des aus dem Gas ge­won­ne­nen Was­ser­stoffs. Die Was­ser­stoff-Ionen wer­den durch den Elek­tro­ly­ten ge­lei­tet, sie wan­dern qua­si von der Ano­de zur Ka­tho­de, und da­bei wird die im Was­ser­stoff ent­hal­te­ne che­mi­sche Ener­gie in elek­tri­sche Ener­gie um­ge­wan­delt. Drei der Brenn­stoff­zel­len-Bau­ar­ten stel­len wir Ih­nen vor.

Cool heizen mit der PEM-Brennstoffzelle

Die Brenn­stoff­zel­len un­ter­schei­den sich vor al­lem in Ma­te­ri­al und Be­schaf­fen­heit des Elek­tro­ly­ten, über den der che­mi­sche Pro­zess der so­ge­nann­ten um­ge­kehr­ten Elek­tro­ly­se ab­läuft. PEMFC steht im Eng­li­schen für Proton Exchange Membrane Fuel Cell, wört­lich über­setzt be­deu­tet das Pro­to­nen­aus­tausch­mem­bran-Brenn­stoff­zel­le. Die Be­zeich­nung Po­ly­mer­elek­tro­lyt-Brenn­stoff­zel­le ist in deutsch­spra­chi­gen Län­dern al­ler­dings ge­bräuch­li­cher. Die PEMFC ist ei­ne Nie­der­tem­pe­ra­tur-Brenn­stoff­zel­le.

Das Wort Po­ly­mer gibt ei­nen wich­ti­gen Hin­weis auf die Be­son­der­heit der PEM-Brenn­stoff­zel­le: Kern­ele­ment der PEMFC ist ei­ne sehr dün­ne Kunst­stoff­mem­bran. Diese Mem­bran trennt die bei­den Re­ak­ti­ons­part­ner Was­ser­stoff und Sau­er­stoff von­ein­an­der und lässt nur Pro­to­nen, al­so po­si­tiv ge­la­de­ne elek­tri­sche Teil­chen, pas­sie­ren. Die Po­ly­mer­mem­bran be­steht aus vie­len ver­schie­de­nen Makro­mo­le­kü­len und ist auf bei­den Sei­ten mit Pla­tin be­schich­tet. Das Pla­tin dient in der che­mi­schen Re­ak­ti­on als Ka­ta­ly­sa­tor.

Die Vorteile einer PEMFC

  • Die Po­ly­mer-Brenn­stoff­zel­le kommt mit ver­gleichs­wei­se ge­rin­gen Ar­beits­tem­pe­ra­tu­ren aus. Des­halb ist sie re­la­tiv preis­wert in der Her­stel­lung und auch be­son­ders lang­le­big. Da­mit ver­bun­den ist ein sehr nie­dri­ger War­tungs­be­darf und -auf­wand.
  • Die Kunst­stoff­mem­bran ist fest, als ein­zi­ge Flüs­sig­keit im Pro­zess kommt Was­ser zum Ein­satz. Das be­deu­tet auch, dass die PEMFC kei­ne ag­gres­si­ven Flüs­sig­kei­ten ent­hält, die even­tu­ell aus­lau­fen könn­ten.
  • Die Po­ly­mer-Brenn­stoff­zel­le zeich­net sich au­ßer­dem durch ei­ne ho­he Be­triebs­dy­na­mik aus. Das heißt: Sie stellt Strom und Wär­me fle­xi­bel und oh­ne lan­ge An­lauf­pha­sen zur Ver­fü­gung.

SOFC-Brennstoffzelle: Ein ganz heißes Gerät

Im Ver­gleich zu an­de­ren Ty­pen von Brenn­stoff­zel­len ist die Fest­oxid-Brenn­stoff­zel­le (SOFC = Solid Oxide Fuel Cell) ein hei­ßes Ge­rät – aber nur im In­ne­ren. Der in ihr ver­bau­te fes­te Elek­tro­lyt aus so­ge­nann­ter Oxid­ke­ra­mik lei­tet ab ei­ner Be­triebs­tem­pe­ra­tur von ca. 650 °C die Was­ser­stoff­ionen durch sich hin­durch. Ei­ni­ge Ge­rä­te kom­men auf ei­ne Tem­pe­ra­tur von 1.000 °C. So­mit zählt die SOFC zu den Hoch­tem­pe­ra­tur-Brenn­stoff­zel­len. Da­bei ist der Elek­tro­lyt sehr dünn, näm­lich nur zwei Hun­derts­tel Mil­li­me­ter stark. Durch die "Wand" aus dem ke­ra­mi­schen Werk­stoff ge­lan­gen Sau­er­stoff-Ionen von der Ka­tho­de zur Ano­de und re­a­gie­ren dort mit dem aus dem Gas ge­won­ne­nen Was­ser­stoff zu Was­ser. Da­bei ent­ste­hen elek­tri­sche Ener­gie und Wär­me, die den Haus­halt so­wohl mit Strom ver­sor­gen als auch über ei­nen Wär­me­tau­scher die Heiz­kör­per und die Ar­ma­tu­ren in Kü­che und Bad mit war­mem Was­ser ver­sor­gen. Die SOFC-Brenn­stoff­zel­le eig­net sich am bes­ten für Haus­hal­te mit ei­nem re­la­tiv ho­hen Ener­gie­be­darf von über 8.000 Ki­lo­watt­stun­den im Jahr.

Die Vorteile einer SOFC

  • Da in ei­ner SOFC-Brenn­stoff­zel­le kei­ne Edel­me­tal­le ver­baut sind, ist die An­schaf­fung in der Re­gel kos­ten­güns­ti­ger.
  • Auf­grund der ho­hen Be­triebs­tem­pe­ra­tur kann der Ener­gie­trä­ger Gas zum größ­ten Teil di­rekt im Ge­rät re­for­miert wer­den. Das heißt: Der Was­ser­stoff wird in un­mit­tel­ba­rer Ent­fer­nung zum Elek­tro­lyt ge­won­nen und muss nicht über län­ge­re Stre­cken trans­por­tiert wer­den.
  • Die SOFC-Brenn­stoff­zel­len ha­ben ei­ne ho­he To­le­ranz ge­gen­über der Rein­heit des ein­ge­setz­ten Was­ser­stoffs. Des­halb ist zum Bei­spiel ein Be­trieb mit Bio­gas oh­ne wei­te­res mög­lich.
  • Der elek­tri­sche Wir­kungs­grad liegt bei Fest­oxid­ke­ra­mik-Brenn­stoff­zel­len be­son­ders hoch.

PAFC-Brennstoffzelle: Heiztechnik aus der Raumfahrt

Brenn­stoff­zel­len mit ei­ner Flüs­sig­keit als Elek­tro­lyt gibt es schon recht lan­ge. In den 60er-Jah­ren wur­den zum Bei­spiel die Apol­lo-Raum­kap­seln da­mit an­ge­trie­ben, mit de­nen die US-As­tro­nau­ten un­ter an­de­rem zum Mond flo­gen. Für die Er­zeu­gung von Wär­me und Strom in gro­ßen Block­heiz­kraft­wer­ken von bei­spiels­wei­se Ener­gie­ver­sor­gern hat sich die Phos­phor­säu­re-Brenn­stoff­zel­le eta­bliert. Die Ab­kür­zung PAFC er­gibt sich aus der eng­li­schen Über­set­zung Phosphoric Acid Fuel Cell. Bei die­ser Art der Brenn­stoff­zel­le durch­wan­dern die Pro­to­nen ei­ne so­ge­nann­te Ma­trix aus dem be­son­ders har­ten Siliciumcarbid, in die die Phos­phor­säu­re ein­ge­presst wor­den ist. Als Ka­ta­ly­sa­tor dient hier – ähn­lich wie bei der SOFC-Brenn­stoff­zel­le – Pla­tin oder eine Pla­tin­le­gie­rung.

Wie bei den an­de­ren Brenn­stoff­zel­len-Ty­pen auch ent­ste­hen bei der che­mi­schen Re­ak­ti­on elek­tri­sche Ener­gie und Wär­me. Die Wär­me wird ab­ge­kop­pelt und als Heiz­wär­me und für die Be­rei­tung von war­mem Was­ser ge­nutzt; der Strom wird in das öf­fent­li­che Netz ein­ge­speist.

Die Vorteile einer PAFC

  • Das Sys­tem ist sehr ro­bust.
  • Ei­ne PAFC-Brenn­stoff­zel­le kommt auch mit nicht zu 100 Pro­zent rei­nem Was­ser­stoff zu­recht.
  • Als Mit­tel­tem­pe­ra­tur-Brenn­stoff­zel­le rea­giert ei­ne PAFC-An­la­ge be­son­ders schnell auf Ver­än­de­run­gen im Wär­me­be­darf.
  • Für ei­nen er­höh­ten Wär­me­be­darf lässt sich das Sys­tem ein­fach mit ei­nem Gas-Brenn­wert­kes­sel kom­bi­nie­ren.

Neue Gase

Die Brennstoffzellen-Heizung kann mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel neuen Gasen wie Biogas kombiniert werden.

FAQ Brennstoffzelle

Sie ha­ben Fra­gen zur Brenn­stoff­zel­len-Hei­zung? Wir ge­ben Ih­nen Ant­wor­ten, Hil­fe­stel­lun­gen und wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­ti­o­nen.

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