Entwicklung des Gaspreises

Der Gas­preis war lan­ge Zeit an den Öl­preis ge­bun­den. Die­se Preis­bin­dung wur­de 2010 auf­ge­ge­ben, seit­dem ent­wi­ckelt sich der Gas­preis ei­gen­stän­dig. Er bil­det sich vor al­lem durch den in­ten­si­ven Wett­be­werb un­ter den Gas­ver­sor­gern, der seit der Li­be­ra­li­sie­rung des Gas­mark­tes 2007 im Gang ist. Auf­grund des rus­si­schen An­griffs­kriegs ge­gen die Ukra­ine war die Gas-Ver­sor­gungs­la­ge 2022 an­ge­spannt, was un­ter an­de­rem zu ei­nem er­heb­li­chen An­stieg des Gas­prei­ses ge­führt hat, der sich auch in 2023 fort­setzte.

Kosten für Gas

Der Gaspreis war über Jahre stabil und liegt immer noch deutlich unter dem Strompreis.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Energiepreisentwicklung, 1. Halbjahr des jeweiligen Jahres. inkl. Mehrwertsteuer

Stabilisierung der Energiepreise

Die Ener­gie­kos­ten wa­ren in der Vergangenheit ver­hält­nis­mä­ßig sta­bil, doch seit En­de 2021 stie­gen sie in Fol­ge des Krie­ges in der Ukra­ine im­mer wei­ter an. Ein­ge­kauf­ter Strom kos­tete 2022 fast drei­mal so viel wie noch ein Jahr zu­vor. Und auch die Be­schaf­fungs­kos­ten für Gas sind in 2022 enorm ge­stie­gen.

Die ho­hen Kos­ten be­las­ten die pri­va­ten Haus­hal­te über­mä­ßig stark. Da­her hat die Bun­des­re­gie­rung meh­re­re Ent­las­tungs­pa­ke­te mit Maß­nah­men zur fi­nan­zi­el­len Ent­las­tung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ver­ab­schie­det. Zu den Maß­nah­men zählt u. a. die Um­satz­steu­er­sen­kung auf den ge­sam­ten Gas­-Ver­brauch von 19 auf sie­ben Pro­zent bis März 2024 so­wie die Strom- und Gas-Preis­brem­sen bis Ende 2023. Die Maß­nah­men sol­len Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher spür­bar von den ge­stie­ge­nen Ener­gie­kos­ten ent­las­ten. Zu­dem wur­de die bis­her ge­plan­te Er­hö­hung des CO2-Prei­ses vom ge­plan­ten 1. Ja­nu­ar 2023 auf den 1. Ja­nu­ar 2024 ver­scho­ben – Er­hö­hung um 15 Euro pro Ton­ne.

Die Groß­han­dels­prei­se für Ener­gie sind im Jahr 2023 wie­der deut­lich ge­sun­ken. Der Groß­han­dels­preis für Gas hat sich auf ei­nem Ni­veau zwi­schen 30 und 40 Euro pro Me­ga­watt­stun­de sta­bi­li­siert und liegt da­mit wie­der un­ter dem Schnitt der Jah­re 2021 und 2022, aber noch im­mer deut­lich ober­halb des Vor­kri­sen­ni­veaus. Die fal­len­den Prei­se sind Aus­druck ei­nes neuen Gleich­ge­wichts bei An­ge­bot und Nach­fra­ge. Wäh­rend durch eine ge­dros­sel­te In­dus­trie­pro­duk­ti­on und Ein­spar­maß­nah­men der Haus­hal­te die Nach­fra­ge ge­senkt wur­de, konn­te das An­ge­bot durch neue al­ter­na­ti­ve Im­port­we­ge aus­ge­baut wer­den.

Hoch­preis­jahr 2023 für Ver­brau­chen­de

Wäh­rend die Ener­gie­prei­se im Groß­han­del deut­lich ge­sun­ken sind, ha­ben sich die Aus­wir­kun­gen der Ener­gie­kri­se im Jahr 2023 ins­be­son­de­re bei den pri­va­ten Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern be­merk­bar ge­macht. So lag der durch­schnitt­li­che Strom­preis für Haus­hal­te im ers­ten Halb­jahr 2023 bei 42,29 Cent pro Ki­lo­watt­stun­de. Da­mit war Strom rund 26 Pro­zent teu­rer als im Vor­jahr. Gas­kun­din­nen und -kun­den wa­ren glei­cher­ma­ßen von ei­nem Preis­an­stieg be­trof­fen.

Erd­gas kos­te­te Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern in der ers­ten Jah­res­hälf­te 2023 im Durch­schnitt 12,26 Cent pro Ki­lo­watt­stun­de und da­mit rund 53 Pro­zent mehr als ein Jahr zu­vor. Ur­sa­che für die­se ver­spä­te­te Wei­ter­ga­be der Preis­sprün­ge des Jah­res 2022 an die pri­va­ten End­kun­den in Deutsch­land ist vor al­lem die Be­schaf­fungs­struk­tur der Ver­sor­ger. Die Ener­gie­ver­sor­ger – ins­be­son­de­re in der Grund­ver­sor­gung – be­schaf­fen ih­re Ener­gie­men­gen im Rah­men lang­fris­ti­ger Be­schaf­fungs­stra­te­gien. Die heu­te an die Kun­din­nen und Kun­den ge­lie­fer­te Ener­gie wur­de be­reits vor vie­len Mo­na­ten zu den da­ma­li­gen Bör­sen­prei­sen ein­ge­kauft. Än­de­run­gen der Groß­han­dels­prei­se schla­gen sich da­her erst zeit­ver­zö­gert bei den End­ver­brau­che­rin­nen und -ver­brau­chern nie­der. Die sin­ken­den Bör­sen­prei­se für Ener­gie ma­chen sich in­zwi­schen je­doch auch bei den Pri­vat­kun­din­nen und -kun­den be­merk­bar. So liegt der durch­schnitt­li­che Preis für ei­ne Ki­lo­watt­stun­de Strom im Ja­nu­ar 2024 auf Ver­gleichs­por­ta­len bei rund 37 Cent.  Auch der Gas­preis ent­spannt sich nach den Höchst­stän­den wie­der und liegt im Ja­nu­ar 2024 bei durch­schnitt­lich 11 Cent pro Ki­lo­watt­stun­de. Die Gas­prei­se für End­kun­din­nen und -kun­den wer­den au­ßer­dem vom staat­lich in­du­zier­ten CO₂-Preis be­ein­flusst. Im Ja­nu­ar 2024 ist die­ser von 35 auf 45 Euro pro Ton­ne CO₂ ge­stie­gen. Auch in den kom­men­den Jah­ren wird der CO₂-Preis ab­seh­bar wei­ter stei­gen – zu­nächst im Jahr 2025 auf 55 Euro. Ab 2027 wird der deut­sche CO₂-Preis dann in ein eu­ro­pä­i­sches Emis­si­ons­han­dels­sys­tem in den Be­rei­chen Ver­kehr und Ge­bäu­de­wär­me über­führt.

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Der durch­schnitt­li­che Gas-Preis für Haus­hal­te setz­te sich im Juni 2023 aus ver­schie­de­nen Be­stand­tei­len zu­sam­men:

  • Kos­ten für Be­schaf­fung, Ver­trieb und Ge­winn­mar­ge mach­ten im Juni 2023 et­wa 72 Pro­zent aus (wo­bei der Ein­kauf des Ga­ses ein sig­ni­fi­kan­ter Be­stand­teil des ge­sam­ten Kos­ten­blocks ist).
  • Die ge­setz­lich re­gu­lier­ten Netz­ent­gel­te inkl. Mes­sung, Ab­rech­nung und Mess­stel­len­be­trieb hat­ten ei­nen An­teil von et­wa 13 Pro­zent am Gas-Preis. Die Netz­ent­gel­te wer­den für das je­wei­li­ge Netz­ge­biet von der Bun­des­netz­agen­tur (BNetzA) fest­ge­legt.
  • Die staat­lich fest­ge­leg­ten Steu­ern und Ab­ga­ben wie z. B. die Gas- und Mehr­wert­steu­er so­wie die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be, die CO2-Steu­er und die Ende 2022 mhin­zu­ge­kom­me­ne Gasspeicherumlage hat­ten ei­nen An­teil von knapp 15 Pro­zent am Gas-Preis.

Der Gas-Zäh­ler er­fasst den Ver­brauch in Ku­bik­me­ter (m3), auf der Jah­res­rech­nung wird der Gas-Ver­brauch in Ki­lo­watt­stun­den (kWh) aus­ge­ge­ben. Mit dem Gas-Um­rech­ner lässt sich der Ver­brauch un­kom­pli­ziert selbst be­rech­nen.

Zusammensetzung Gas-Preis für Haushalte

Basierend auf dem durchschnittlichen Gas-Preis von 14,81 ct/kWh im Juli 2023

Einfamilienhaus mit Gas-Zentralheizung mit Warmwasserbereitung, jeweils aktuelle Sondervertragskundentarife im Markt (geminderte Konzessionsabgabe von 0,03 ct/kWh), Jahresverbrauch 20.000 kWh, Grundpreis anteilig enthalten, nicht mengengewichtet
Quelle: BDEW

Regionale Preisunterschiede bei Gas

Dass der Energieträger Gas re­gi­o­na­le Preis­un­ter­schie­de auf­weist, liegt vor al­lem an den ver­schie­de­nen Netz­ent­gel­ten: Sie wer­den er­ho­ben für den Trans­port des Ga­ses im Lei­tungs­netz, für den Be­trieb von Mess­stel­len wie zum Bei­spiel Gas­zäh­ler und für die Ab­rech­nung des Gas­prei­ses. Die Netz­ent­gel­te wer­den für das je­wei­li­ge Netz­ge­biet von der Bun­des­netz­agen­tur (BNetzA) fest­ge­legt. Die BNetzA be­rück­sich­tigt da­bei un­ter an­de­rem die Sied­lungs­dich­te, die to­po­gra­fi­sche Be­schaf­fen­heit des Netz­ge­bie­tes und den all­ge­mei­nen Zu­stand des Gas­net­zes und da­mit die Fra­ge, wie viel in sei­nen Er­halt in­ves­tiert wer­den muss, um ei­ne zu­ver­läs­si­ge Ver­sor­gung zu ga­ran­tie­ren.

In struk­tur­schwa­chen und we­ni­ger dicht be­sie­del­ten Re­gi­o­nen sind die Netz­ent­gel­te häu­fig hö­her, da die Kos­ten auf we­ni­ger Haus­hal­te um­ge­legt wer­den müs­sen. Die BNetzA prüft und kon­trol­liert die Netz­ent­gel­te re­gel­mä­ßig, da­mit die Kun­den und Kun­din­nen ein an­ge­mes­se­nes Ent­gelt zah­len und da­mit au­ßer­dem al­le Gas­ver­sor­ger ei­nen fai­ren Zu­gang zum je­wei­li­gen Markt er­hal­ten. Die Gas­ver­sor­ger selbst ha­ben kei­nen Ein­fluss auf die Hö­he der Netz­ent­gel­te.

Der Energieträger Gas: Vorteile und Nachteile

Vor­tei­le von Gas

  • Zu­kunfts­fä­hig: stei­gen­de An­tei­le von neuen Gasen wie Was­ser­stoff, Bio­gas bzw. Biomethan und syn­the­ti­sches Gas
  • Um­welt­scho­nend: nie­drigs­ter CO2-Aus­stoß un­ter al­len fos­si­len Ener­gie­trä­gern so­wie kei­nen nen­nens­wer­ten Aus­stoß von Ruß oder Fein­staub
  • Ho­her Kom­fort: Der Brenn­stoff muss nicht ge­la­gert wer­den
  • Gro­ße Aus­wahl an ef­fi­zien­ten Heiz­tech­no­lo­gien, die zu­dem mit er­neu­er­ba­ren Ener­gien kom­bi­niert wer­den kön­nen und be­reits H2-ready sind
  • Be­que­me Zah­lung: Fast al­le Ver­sor­ger bie­ten Ab­schlags­zah­lun­gen, der Brenn­stoff muss nicht vor­fi­nan­ziert wer­den
  • Freie Ver­sor­ger­wahl: Ho­her Wett­be­werb im li­be­ra­li­sier­ten Gas­markt

Nach­tei­le von Gas

  • An­schluss an das Gas­netz nicht über­all ver­füg­bar
  • Gas wird zum großen Teil importiert, ist aber ei­ne kli­ma­scho­nen­de Ener­gie mit zu­neh­mend grünen An­tei­len aus Bio­gas, syn­the­ti­schem Gas und auch Was­ser­stoff.
Hybride Heizsysteme integrieren günstig erneuerbare Wärme.

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Für Häu­ser mit ge­rin­gem Heiz­be­darf ist die Gas­-Wär­me­pum­pe der ide­a­le Wär­me­lie­fe­rant. Das Duo Gas und Um­welt­wär­me er­mög­licht es, preis­wert und zu­ver­läs­sig zu hei­zen.

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