Fernwärme: Kostengünstiger Komfort aus dem Kraftwerk

In vie­len Städ­ten er­zeu­gen Heiz­kraft­wer­ke Wär­me aus Gas, aus Müll oder aus Bio­mas­se, zum Teil auch noch aus Koh­le oder Öl. In­zwi­schen wird Fern­wär­me häu­fig auch in Kraft-Wär­me-Kopp­lungs­an­la­gen (KWK oder Block­heiz­kraft­werk) er­zeugt: Da­bei fällt auch Strom an, der ins öf­fent­li­che Netz ein­ge­speist wird. KWK-An­la­gen wer­den heu­te häu­fig mit Gas be­trie­ben und gel­ten als be­son­ders ef­fi­zient, weil sie die ein­ge­setz­te Ener­gie mehr­fach ver­wer­ten. Die im Kraft­werk zen­tral pro­du­zier­te Wär­me wird als Fern­wär­me – in der Re­gel hei­ßes Was­ser oder Dampf – über Rohr­lei­tun­gen zu den Ver­brau­chen­den trans­por­tiert. In Wohn- und Ge­schäfts­häu­sern wird die Wär­me über so­ge­nann­te Über­ga­be­sta­ti­o­nen an Haus­hal­te und Ge­wer­be­ein­hei­ten ver­teilt. Die­se An­la­gen sind in der Re­gel sehr kom­pakt. Da vor Ort kei­ne Ver­bren­nung statt­fin­det, be­nö­ti­gen mit Fern­wär­me ver­sorg­te Ge­bäu­de kei­nen Schorn­stein.

Preisentwicklung bei der Fernwärme

Der ge­ring aus­ge­präg­te Wett­be­werb im Fern­wär­me­markt führt da­zu, dass es zu hohen regionalen Preis-Unterschieden kommt – im Durchschnitt steigt der Fernwärmepreis

Quelle: Statistisches Bundesamt; Durchschnittspreise des jeweiligen Jahres, inkl. Steuern, Abgaben und Umlagen

Fernwärme: Oft keine Möglichkeit zur individuellen Versorgung

Ein Fern­wär­me­netz zu bau­en ist auf­wen­dig und teu­er. Des­halb lohnt sich ei­ne Fern­wär­me­ver­sor­gung erst dann, wenn mög­lichst vie­le Nut­zer an ein sol­ches Netz an­ge­schlos­sen wer­den kön­nen. Aus die­sem Grund wird Fern­wär­me vor­wie­gend in Bal­lungs­zen­tren an­ge­bo­ten, in länd­li­chen Ge­bie­ten kaum oder gar nicht.

In vie­len Fäl­len un­ter­lie­gen die Kun­din­nen und Kun­den ei­nem so­ge­nann­ten An­schluss­zwang an das ört­li­che Fern­wär­me­netz: Wer zum Bei­spiel in ei­nem dicht be­sie­del­ten Neu­bau­ge­biet wohnt, das mit Fern­wär­me ver­sorgt wird, hat in der Re­gel kei­ne Mög­lich­keit, sich in­di­vi­du­ell mit Wär­me zu ver­sor­gen. Hin­zu kommt, dass die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher nicht zwi­schen ver­schie­de­nen An­bie­tern wäh­len kön­nen: Im je­wei­li­gen Netz­ge­biet steht nur der ört­li­che Ver­sor­ger als Lie­fe­rant zur Ver­fü­gung, ein Wech­sel ist – an­ders als zum Bei­spiel mit ei­ner Gas­-Hei­zung – nicht mög­lich.

Kostenbestandteile des Fernwärmepreises

Die Kos­ten für Fern­wär­me set­zen sich meist aus drei Kom­po­nen­ten zu­sam­men:

  • Im Grundpreis sind die Kos­ten für An­la­gen­kom­po­nen­ten und das Rohr­ver­teil­netz in­klu­si­ve Bau, War­tung und Re­pa­ra­tur ent­hal­ten. Es han­delt sich um ei­nen Fix­preis.
  • Über den Ar­beits­preis (auch Wär­me­preis ge­nannt) wird der Wär­me­ver­brauch ab­ge­rech­net. Die­se Kos­ten sind ab­hän­gig von der ver­brauch­ten Wär­me­men­ge.
  • Der Dienst­leis­tungs- oder Mess­preis be­in­hal­tet die Kos­ten für Mes­sun­gen und Ab­rech­nung. Er wird nicht von al­len Fern­wär­me­an­bie­tern er­ho­ben und ist zum Teil im Grund­preis ent­hal­ten.

Die Hö­he des Prei­ses hängt vom je­wei­li­gen Ver­sor­ger im Netz­ge­biet ab. Die­ser Ver­sor­ger steht al­ler­dings häu­fig un­ter po­li­ti­schem Druck, weil die Kom­mu­nal­po­li­tik ein In­te­res­se an nie­dri­gen Fern­wär­me­prei­sen hat, da­mit die Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner ih­rer Stadt nicht schlech­ter ge­stellt sind als in an­de­ren Kom­mu­nen. Der Fern­wär­me­preis un­ter­liegt zu­dem stren­gen ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen, de­ren Ein­hal­tung vom Bun­des­kar­tell­amt über­wacht wird.

Fernwärme als Heizenergie: Vorteile und Nachteile

Vor­tei­le der Fern­wär­me

  • Ver­brau­chen­de müs­sen sich nicht um die Be­schaf­fung und um den recht­zei­ti­gen Nach­schub küm­mern
  • Kei­ne Vor­fi­nan­zie­rung der Wär­me­lie­fe­rung, son­dern Ab­schlags­zah­lun­gen
  • Ge­rin­ge War­tungs­kos­ten
  • Um­welt­freund­lich und kom­for­ta­bel
  • Platz­spa­rend, da we­ni­ger Heiz­tech­nik
  • Bei den Ver­brau­chen­den ent­ste­hen kei­ne Emis­si­o­nen von Fein­staub oder Stick­stoff
  • Fern­wär­me aus KWK-An­la­gen weist ei­ne gu­te CO2-Bi­lanz auf
  • Lang­fris­tig güns­ti­ge Kli­ma­pers­pek­ti­ve durch den wach­sen­den An­teil er­neu­er­ba­rer Wär­me­er­zeu­gung

Nach­tei­le der Fern­wär­me

  • Teu­rer als Gas, Öl oder Pel­lets
  • In der Re­gel An­schluss­zwang mit lang­fris­ti­ger ver­trag­li­cher Bin­dung an ei­nem An­bie­ter
  • Fern­wär­me ist nicht über­all ver­füg­bar
  • Kli­ma­bi­lanz ab­hän­gig von Kraft­werks­tech­nik und ein­ge­setz­ten Brenn­stoff (schlech­ter bei Koh­le oder Öl)
  • Wär­me­ver­lus­te durch lan­ge Trans­port­we­ge mit ne­ga­ti­ven Fol­gen für die Ef­fi­zienz

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