Wasserstoff fungiert nicht nur als Energieträger, sondern auch als Ausgangsstoff für chemische Produktionsstoffe oder klimaneutrale Kraftstoffe. Die wichtigsten Derivate auf Wasserstoffbasis:
Ammoniak
Ammoniak (NH3) ist ein Synthesegas aus den Elementen Stickstoff und Wasserstoff im Verhältnis 1:3, das mittels des sogenannten Haber-Bosch-Verfahrens hergestellt wird. Es hat eine um 70 Prozent höhere Energiedichte als reiner Wasserstoff und kann schon bei minus 33 Grad Celsius verflüssigt werden. Das macht Ammoniak zu einem idealen Transport-Medium für Wasserstoff. Zugleich ist Ammoniak Grundstoff für Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Als Basis für Kunstdünger sorgt er für höhere Erträge in der Landwirtschaft, wird aber auch für Arzneimittel oder in Reinigungsmitteln verwendet.
Methan
Ebenso wie sich Methan (CH4) in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlendioxid aufspalten lässt, kann Methan durch die Methanisierung von Wasserstoff synthetisch hergestellt werden. In dieser Form lässt sich der Wasserstoff dann in die bestehende Versorgungsinfrastruktur einspeisen oder heruntergekühlt und verflüssigt per LNG-Tanker transportieren.
Bei der Methanisierung reagiert Kohlenstoffmonoxid oder Kohlenstoffdioxid bei Temperaturen von 300 bis 700 Grad Celsius mit Wasserstoff zu Methan und Wasser. Für diesen Prozess lässt sich Kohlendioxid nutzen, das aus industriellen Punktquellen, etwa der Zement- und Düngemittelindustrie, abgeschieden wird.
Methanol
Methylalkohol, kurz Methanol, wird aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid hergestellt. Das flüssige Methanol lässt sich einfach lagern und transportieren. In der Industrie wird Methanol als Lösungsmittel für Farbstoffe, Lacke, Harze und anorganische Salze genutzt.
Außerdem kommt der Alkohol in chemischen Laboren und bei der Herstellung von Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz. Er kann zudem in speziellen Brennstoffzellen als Kraftstoff für Fahrzeuge eingesetzt werden.
E-Fuels
Durch die Power-to-Liquid-Technologie lassen sich Kraftstoffe wie Benzin, Diesel und Kerosin mittels erneuerbarer Energie, Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid synthetisch erzeugen. Sie werden E-Fuels beziehungsweise E-Kerosin genannt.
Bei der Herstellung wird CO2 aus der Umgebungsluft oder aus industriellen Abgasströmen absorbiert und mithilfe des Fischer-Tropsch-Verfahrens mit Wasserstoff synthetisiert. E-Fuels bieten eine Alternative zu fossilen Kraftstoffen.