Verflüssigtes Erdgas hat sich in den letzten 50 Jahren zu einem wichtigen Versorgungszweig der globalen Energie- bzw. Gaswirtschaft entwickelt. In 2020 wurden mehr als 350 Mio. Tonnen LNG gehandelt und transportiert – mehr als das Doppelte als noch im Jahr 2000. Die internationale Energieagentur geht davon aus, dass Erdgas und insbesondere LNG im globalen Energiemix weiter an Bedeutung gewinnen werden. Derzeit ist LNG ein Transportmedium für den internationalen Erdgashandel. Aufgrund der besseren Verfügbarkeit und wegen seiner Umweltvorteile, insbesondere im Vergleich zu Erdöl, wächst jedoch das Interesse an der Nutzung als Endprodukt – als sogenannte Small-Scale-Technologie – im Verkehrsbereich. Für diesen sind insbesondere die Seeschifffahrt und der Straßengüterverkehr per Lkw relevant.
Derzeit exportieren 20 Länder LNG, darunter Australien, Katar, USA, Malaysia, Nigeria und Indonesien. Dem gegenüber sind die größten LNG-Importeure Japan, Europa, China und Südkorea. 2020 gab es 624 LNG-Transportschiffe weltweit. Die operative Gesamtkapazität belief sich auf 93,4 Millionen Kubikmeter. Die meisten Schiffe nutzen das anfallende Boil-off Gas für den eigenen Antrieb. Die größten LNG-Importeure in Europa sind Spanien, die Türkei, Frankreich und Italien. Hintergrund ist die geringere Netzanbindung nach Norden (UK, Norwegen) und Osten (Russland). Dabei wächst die Nachfrage nach LNG deutlich schneller als nach Erdgas insgesamt.