Der Strompreis am Spotmarkt entsteht an der Strombörse, wo die Preise für den jeweiligen nächsten Tag ermittelt werden (Day Ahead-Markt). Die Preisbildung folgt dabei der Merit Order-Logik: Die Energie der Kraftwerke wird bei täglichen Auktionen zu ihren jeweiligen Grenzkosten angeboten. Das sind die variablen Kosten, wie z. B. Brennstoff- und CO2-Kosten. Auf der anderen Seite stehen die Bestellungen der Energielieferanten, um ihren Strombedarf für den Folgetag zu decken.
Die Angebote der Kraftwerksbetreiber werden nun in aufsteigender und die Nachfrage in absteigender Reihenfolge (Merit Order-Kurve) angeordnet. So wird das Kraftwerk ermittelt, dass gerade noch zur Deckung des Energiebedarfs notwendig ist. Der Strompreis dieses letzten Kraftwerks ist preissetzend für die gesamte benötigte Strommenge.
Für Gas-Kraftwerke bedeutet das, dass sie preissetzend sind, wenn sie für die Bereitstellung des erforderlichen Stroms benötigt werden. Steigen die Preise oder auch der CO2-Preis, steigen auch die Angebotspreise für Strom aus den Gas-Kraftwerken. Die Folge ist, dass die gestiegenen Gas-Preise auch für einen Preisanstieg am Strommarkt sorgen.