- Bekenntnis zum Ausstieg aus Kohleverstromung großer Schritt zum Erreichen des 1,5 Grad Ziels
- Initiative zur Verringerung der Methanemissionen wichtig und begrüßenswert
- Kehler: „Es ist ein starkes Signal, dass China und die USA, die beiden größten Emittenten von Treibhausgasemissionen, eine verstärkte Zusammenarbeit für den Klimaschutz verkünden.“
Berlin, 15. November 2021. Zwei Wochen Verhandlungen über die Maßnahmen zum Klimaschutz bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow sind am Wochenende zu Ende gegangen. Auch wenn die Abschlusserklärung nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, sieht die deutsche Gaswirtschaft wichtige Signale. Besonders erfreulich ist für den Branchenverband Zukunft Gas, dass das 1,5 Grad-Ziel gestärkt wurde und sich die USA und China ebenfalls diesem Ziel verpflichten.
Um das ambitionierte 1,5 Grad-Ziel zu erreichen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, müssen nun schnell Maßnahmen ergriffen werden. Daher ist besonders positiv zu bewerten, dass sich erstmals überhaupt im Abschlussdokument eines Klimagipfels ein Bekenntnis zum Ausstieg aus der Kohleverstromung findet. „Dass der entsprechende Artikel im letzten Moment der Konferenz noch abgeschwächt wurde, ist bedauerlich“, so Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas. „Ein ermutigendes Zeichen ist aber, dass sich nun insgesamt 190 Länder, Regionen und Organisationen dem Coal-to-Clean-Statement angeschlossen haben. Mit dem sogenannten Fuel-Switch von Kohle zu Gas, können sehr schnell 65 Prozent CO2 eingespart werden.“
Ein wichtiger Schritt für den internationalen Klimaschutz ist auch die Ankündigung der USA und Chinas, bei den zentralen Themen wie Kohleausstieg, Reduktion der Methanemissionen und Schutz der Wälder zusammenzuarbeiten. Timm Kehler: „Wir müssen die Maßnahmen für den Klimaschutz international koordinieren, wenn wir das 1,5 Grad-Ziel erreichen wollen. Den Aufbau eines Klimaclubs, wie ihn Bundesfinanzminister Scholz im Sommer vorgeschlagen hatte, begrüßen wir ausdrücklich. Die Verständigung der USA und Chinas im Rahmen der COP26 kann dafür eine wichtige Grundlage schaffen. Nun gilt es Schritt für Schritt an der Realisierung eines Klimaclubs zu arbeiten.“
Als weiteren Erfolg der Weltklimakonferenz sieht die Gaswirtschaft die Initiative zur Verringerung des Methanausstoßes, die von der EU und den USA ins Leben gerufen wurde. Dem „Global Methane Pledge“ haben sich auf der Weltklimakonferenz mehr als 100 Staaten angeschlossen. Methan ist Hauptbestandteil von Erdgas und entweicht zum Teil bei der Förderung und dem Transport von Erdgas in die Atmosphäre. Das Ziel, die Methanemissionen bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber 2020 zu senken, stößt in der Gasbranche auf Zustimmung. Kehler: „Die deutsche Gaswirtschaft arbeitet seit Jahren freiwillig an einer Reduzierung der Methanemissionen. In den vergangenen Jahren hat die Branche bereits große Fortschritte erzielt. So konnten die betriebsbedingten Methanemissionen zwischen 1990 und 2019 um 40 Prozent reduziert werden. Wir begrüßen es, wenn die Messungen künftig genauer und transparenter gestaltet werden.“
Etwa 50 bis 60 Prozent des weltweit freigesetzten Methans stammen aus anthropogenen, also durch den Menschen verursachte Quellen. In Deutschland wird der überwiegende Teil der Methanemissionen durch die Landwirtschaft freigesetzt, gefolgt von der Abfall- und Abwasserwirtschaft. Die Gaswirtschaft ist für ca. 6 Prozent der Emissionen verantwortlich.