Pressemitteilung , 01. Nov 2021

COP26: Klimaziele lassen sich nur im internationalen Zusammenspiel erreichen

Bild: Zukunft Gas / Lotte Ostermann
  • Mit nationalen Alleingängen lässt sich 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen
  • Kehler: „Wenn die CO2-intensiven Industrieprozesse ins Ausland verlagert werden, ist für den Klimaschutz nichts gewonnen. Wir brauchen verbindliche Maßnahmen, um Carbon Leakage zu verhindern.“
  • Branchenverband sieht in Klimaclub geeignete Maßnahme für internationalen Klimaschutz

Berlin, 01. November 2021. Der Einsatz gegen die Folgen des menschenge-machten Klimawandels ist vermutlich die größte Herausforderung unserer Generation. Auch die deutsche Gaswirtschaft blickt mit viel Hoffnung auf die internationale Klimakonferenz in Glasgow. Zum Start der COP26 in Glasgow fordert der Branchenverband Zukunft Gas eine stärkere internationale Verflechtung der Klimaschutzmaßnahmen.

Wirksamer Klimaschutz lässt sich nur im internationalen Zusammenspiel erreichen. Deutschland trägt einen Anteil von etwa 2 Prozent an den weltweiten Treibhausgasemissionen und steht damit in der Verantwortung. Für die Bundesrepublik liegt hier aber zugleich die Chance, durch Innovationen ein technologischer Vorreiter zu werden und eine Vorbildrolle auch für andere Industrienationen einzunehmen. Gleichzeitig ist eine Realisierung des 1,5-Grad-Ziels im nationalen Alleingang aber nicht möglich. Für Dr. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, steht daher die weltweite Betrachtung der Klimaschutzbemühungen im Fokus: „Wenn wir zulassen, dass beispielsweise die Chemie- oder Stahlindustrie aufgrund der CO2-Bepreisung in der EU ihre Produktion verlagern oder ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Produzenten aus anderen Regionen einbüßen, ist für den Klimaschutz nichts gewonnen. Ziel der Weltklimakonferenz in Glasgow sollte daher sein, geeignete und vor allem verbindliche Maßnahmen zu definieren, mit denen Carbon Leakage verhindert werden kann, also die Verlagerung CO2-intensiver Produktion in Länder mit weniger strengen Auflagen.“

Positiv sieht Kehler den von Bundesfinanzminister Olaf Scholz ins Gespräch gebrachte Klimaclub. Dieser Club soll Mindeststandards definieren und andere Länder motivieren, beim Klimaschutz gemeinsam vorzugehen. „Ein Klimaclub mit den größten CO2-Emmittenten USA, China und Indien würde den internationalen Bemühungen gegen den Klimawandel einen neuen Schub verleihen“, so Kehler. „Gleichzeitig darf ein hohes Niveau an Klimaschutz kein Standortnachteil sein, der zu Abwanderung von wichtigen Industrien führt. Durch einen Klimaclub kann ein fairer Wettbewerbsrahmen für eine global wirksame, klimaneutrale Wirtschaft geschaffen werden.“ Als wichtige erste Aufgaben für die Schaffung eines solchen Clubs sieht Kehler die die Einrichtung eines CO2-Preissystems sowie die Einigung über Standards zur Messung des CO2-Gehalts von Produkten und Materialien.

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

Charlie Grüneberg
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