Die Fernleitungsnetzbetreiber haben der Bundesnetzagentur einen gemeinsamen Antrag für das Wasserstoff-Kernnetz vorgelegt. Der Antrag beinhaltet Leitungen von einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometern, die schrittweise von 2025 bis 2032 in Betrieb genommen werden sollen und künftig als zentrales Projekt der Energiewende Verbraucher und Erzeuger von Wasserstoff sowie Speicher und Importpunkte miteinander verbinden. Für Dr. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas, sind Antrag und Kernnetz wichtige Meilensteine auf dem Weg der Energiewende, denen allerdings weitere folgen müssen:
„Der Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber ist ein ganz wichtiges Signal für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Er ist ein starkes Zeichen, das auch international wahrgenommen wird und das verdeutlicht: Deutschland wird zum Wasserstoffland. Der Antrag zeigt auch, dass sich die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber aktiv an der Transformation unseres Energiesystems beteiligen und dabei auch mit eigenem unternehmerischem Einsatz und Risiko tätig sein wollen. Auch das innovative Finanzierungsinstrument des Amortisationskontos zeigt hier seine Wirkung und wurde offensichtlich angenommen. Als Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft hoffen wir, dass die Genehmigung des Antrags durch die Bundesnetzagentur zügig erfolgt und die operative Umsetzung des Kernnetzes wie geplant im nächsten Jahr beginnen kann.
Infrastruktur allein führt aber noch nicht zur Wasserstoffwirtschaft. Nun ist wichtig, das Netz auch zu füllen. Die Nachfrage nach Wasserstoff muss stimuliert werden, die Kunden brauchen verlässliche Informationen, wann sie über das Verteilnetz angeschlossen werden und mit welchen Mengen sie rechnen können. Rasch müssen daher Handels- und Zertifizierungssysteme aufgebaut werden. Aus unserer Sicht ist der Antrag für das Kernnetz daher ein wichtiger Meilenstein, dem weitere folgen müssen. Insbesondere auf die Wasserstoffimportstrategie setzen wir große Hoffnungen. Im bislang bekannten Entwurf fehlen uns allerdings noch die konkreten Maßnahmen, die auch dem Ausland signalisieren: Deutschland will Wasserstoff.“