Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) stellt seit heute mit einer interaktiven Karte eine neue Datenbank für Gas- und Wasserstoffspeicher in Deutschland zur Verfügung. Die INES-Speicherkarte erweitert bestehende Datenangebote vor allem um die wichtigen Wasserstoffspeicher. Die Karte kann auf der INES-Website abgerufen werden.
Die INES-Speicherkarte ist eine Darstellung großer Untergrundspeicher für Gas oder Wasserstoff in Deutschland. Sie geht über die bisher verfügbaren Daten zur Gasspeicherung in Deutschland hinaus. Insbesondere gilt dies für eine geografische Lokalisierung der Speicher und eine Zuordnung der Speichertypen und Gasarten. Vor allem aber gilt es für Wasserstoffspeicher, für die bisher keine vergleichbare Darstellung existiert.
Die Wasserstoffspeicher sind mit Blick auf die Energiewende von großer Bedeutung. Die Langfristszenarien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) machen deutlich, dass bereits bis 2030 etwa 2 TWh Wasserstoffspeicherkapazitäten benötigt werden. Dazu müssten theoretisch acht bestehende Gasspeicher von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Bis 2045 entsteht laut Bundesregierung im Falle einer starken Elektrifizierung der Energiesektoren sogar ein Bedarf von 74 TWh Wasserstoffspeicherkapazitäten. Kapazitäten von dieser Größenordnung können ohne einen signifikanten Neubau von Wasserstoffspeichern nicht realisiert werden.
Die INES-Speicherkarte gibt nun die Möglichkeit, die Entwicklung der Untergrundspeicher in Deutschland gezielt zu verfolgen. Auf der Karte werden 23 noch in Planung oder bereits in Durchführung befindliche Wasserstoffspeicher-Projekte gelistet. Dabei zeigt sich: Die bereits in Umsetzung befindlichen Pilotprojekte fassen derzeit noch deutlich kleinere Volumen, als dies für kommerzielle Gasspeicher üblich ist.
Für den Abruf der Wasserstoffspeicher können interessierte Nutzer die Filterfunktion der INES-Speicherkarte nutzen. Die auf der Karte sichtbaren Speicher können damit nach bestimmten Kategorien sortiert werden. Neben den Gasarten Wasserstoff sowie H-Gas, L-Gas und Groningengas unterscheidet die Karte zwischen verschiedenen Speichertypen wie Poren- und Kavernenspeichern. Außerdem können die Speicher für jedes einzelne Bundesland individuell betrachtet werden.
Für jede Filterung werden die Anzahl der Gasspeicherstandorte, die Anzahl der Gasspeicherbetreiber und der aktuelle Füllstand der Gasspeicher angezeigt. Zudem können individuelle Füllstände und weitere Informationen über jeden Einzelspeicher abgerufen werden. Per Mausklick steht dabei auch ein Download als Excel-Datei zur Verfügung.
Die Informationen der Karte speisen sich aus eigenen Erhebungen und den Füllstandsdaten des Gas Storage Inventory (AGSI+) des Verbandes Gas Infrastructure Europe (GIE).
INES-Geschäftsführer Sebastian Bleschke kommentiert die Veröffentlichung wie folgt: „Mit der neuen INES-Speicherkarte ergänzen wir das bestehende Informationsangebot zur Gasspeicherung vor allem um den Bereich der Wasserstoffspeicher. Damit wird transparent: Die Speicherwirtschaft geht mit vielen Schritten in Richtung Zukunft. Sie passt sich den Anforderungen der Energiewende an. Diese Bemühungen allein reichen aber nicht aus, um die Herausforderungen zu stemmen. Es braucht mehr politische Unterstützung in diesem Bereich.“