Wasserstoff ist einer der zentralen Bausteine der Energiewende. GP JOULE und Quantron wollen nun die emissionsfreie Wasserstoffmobilität nach Schwaben bringen. Die beiden Unternehmen haben ein Konzept für ein integriertes Wasserstoffprojekt erarbeitet. Es sieht die Produktion von grünem Wasserstoff in der Region vor sowie den Bau von Tankstellen für Lkw, Busse und Pkw. Auf dem Wasserstoffgipfel in Dillingen stellten die Verantwortlichen das Projekt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vor.
An mehreren Standorten in Schwaben soll zukünftig grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarstrom gewonnen werden. Der Wasserstoff ist CO2- und schadstofffrei, kann von Brennstoffzellenfahrzeugen getankt werden und sorgt für hohe Reichweiten. Die bei der Wasserstoffproduktion erzeugte Abwärme soll in Nahwärmenetze fließen und so die angrenzenden Ortschaften mit nachhaltiger und günstiger Wärme versorgen.
„GP JOULE und Quantron bringen die regionale Energieerzeugung und emissionsfreie Wasserstoffmobilität in Schwaben auf Touren“, sagt Heinrich Gärtner, GP JOULE-Mitgründer und CTO, „mit dezentral und systemdienlich produziertem Wasserstoff, Wasserstoff-Tankstellen und der Bereitstellung von Bussen und Lkws mit Brennstoffzelle.“
Der vor Ort mit PEM-Elektrolyseuren der 10-MW-Klasse erzeugte Wasserstoff soll an eigens errichteten Wasserstoff-Tankstellen in erster Linie an Nutzfahrzeuge und Busse abgegeben werden, kann aber natürlich auch von Pkws getankt werden. Quantron übernimmt als Lieferant von Wasserstoff-Bussen und -Lastwagen die Bereitstellung mehrerer Hundert Brennstoffzellen-Lkws sowie -Busse. Logistikunternehmen können die Fahrzeuge dann in einem Pay-per-Use-Modell mieten. Der große Vorteil: eine klimaneutrale Lieferung zu einem festen und kalkulierbaren Preis pro Kilometer – ohne hohe eigene Investitionskosten bei den Logistikern.
Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs
„Wasserstoff kann der Gamechanger der Mobilitätswende sein“, sagt Heinrich Gärtner: „Denn er macht es möglich, dass wir die erneuerbare Wind- und Solarenergie speichern und jederzeit nutzen können. Mit grünem Wasserstoff – seiner Verfügbarkeit, den kurzen Betankungszeiten und hohen Reichweiten – wird auch die Schwerlastmobilität zu einem Teil der neuen, nachhaltigen Energiewirtschaft.“
Bei durchschnittlichen Fahrleistungen werden mit den Brennstoffzellen-Lkws rund 15.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Hinzu kommen die erhöhte Wertschöpfung vor Ort und verbesserte Standortfaktoren für Industrie und Gewerbe in der Region.
Dass das Konzept funktioniert, zeigt das von GP JOULE initiierte, bislang größte nachhaltige Wasserstoff-Mobilitätsprojekt eFarm in Nordfriesland: Dort fahren bereits Brennstoffzellenbusse im Linienverkehr sowie 60 Brennstoffzellen-Pkw. Betankt werden sie an zwei Wasserstofftankstellen in der Region, die wiederum mit grünem Wasserstoff aus fünf Elektrolyseanlagen in der Nähe von bestehenden Windparks versorgt werden. Die an den Elektrolyseuren entstehende Abwärme wird zum Beheizen von Gebäuden genutzt.