Die Stadtwerke Münster haben einen weiteren Schritt in Richtung erneuerbare Fernwärme gemacht. Am 2. Juli wurde ein neues, 60 Tonnen schweres Blockheizkraftwerk (BHKW) in das Kraftwerk am Hafen integriert, das einen wesentlichen Bestandteil eines innovativen Wärmesystems darstellt. Die Stadtwerke Münster haben für die Installation des neuen BHKW einen Spezialkran eingesetzt. Dieses neue System kombiniert verschiedene Technologien, um die Energieversorgung effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Das Wärmesystem vereint drei unterschiedliche Wärmeerzeuger: das neue Blockheizkraftwerk, eine Großwärmepumpe und die bereits bestehende Power-to-Heat-Anlage im Rundbunker am Hafenkopf. Das moderne BHKW erzeugt gleichzeitig Heizwärme und Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung, was eine besonders effiziente Nutzung des Brennstoffs Erdgas ermöglicht. Zudem sorgt die Ersatzstromfunktion des BHKW für zusätzliche Versorgungssicherheit, indem es bei einem Stromausfall die Wärmeerzeugung am Hafen wieder aufnehmen kann.
Die geplante Wärmepumpe, deren bauliche Vorbereitungen bereits laufen, wird Wärme aus dem Wasser des Dortmund-Ems-Kanals gewinnen. Ergänzt wird dieses System durch die bestehende Power-to-Heat-Anlage, die überschüssigen Ökostrom aus Windenergie und Photovoltaik in Wärme umwandelt und speichert.
Nach vollständigem Ausbau kann das innovative KWK-System jährlich bis zu 10 Gigawattstunden Wärmeenergie in das Fernwärmenetz einspeisen, was dem Wärmebedarf von etwa 800 Haushalten entspricht. Diese Maßnahme ist Teil der Strategie der Stadtwerke Münster, die Fernwärme in Münster auf erneuerbare Energien umzustellen. Neben dem neuen KWK-System setzen die Stadtwerke auf Geothermie, Solarthermie und die Nutzung von Umweltwärme mittels elektrischer Großwärmepumpen.