Anfang Oktober eröffnete Yara offiziell sein neues Ammoniak-Importterminal in Brunsbüttel. Mit seiner Lage an Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal bietet sich der Standort als eine ideale Drehscheibe für die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland an. Mit dem neuen Terminal kann Yara jährlich bis zu drei Millionen Tonnen CO2-armes Ammoniak nach Europa importieren.
Yara, das weltweit führende Unternehmen für Pflanzenernährung, weiht heute im Beisein von deutschen und norwegischen Regierungsvertretern sein neues Ammoniak-Importterminal in Brunsbüttel ein. Das Terminal ist Teil von Yaras Strategie, sein Kerngeschäft mit Pflanzenernährung weiter zu stärken und gleichzeitig in einer CO2-armen Zukunft zu wachsen.
„Als weltgrößter Transporteur und Händler von Ammoniak ist Yara in der Lage, Deutschland mit emissionsarmem Ammoniak zu wettbewerbsfähigen Preisen zu beliefern. So kann Yara den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen und den Weg in eine emissionsfreie Zukunft ebnen,” sagt Hans Olav Raen, CEO von Yara Clean Ammonia. Über das Terminal in Brunsbüttel können jährlich bis zu 3 Millionen Tonnen CO2-armen Ammoniaks importiert werden. Dies entspräche 530 000 Tonnen Wasserstoff oder etwa 5 % des gesamten europäischen Wasserstoffziels für 2030.
Das neue Yara-Terminal in Brunsbüttel wird mit seiner großen Importkapazität für emissionsarmes Ammoniak eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der deutschen nationalen Wasserstoffstrategie spielen und zur Energiewende beitragen. Brunsbüttel liegt ideal an der Nordsee und am Nord-Ostsee-Kanal, um eine bedeutende Drehscheibe nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Wasserstoffwirtschaft in Europa zu werden. ”Das neue Terminal in unserem Hafen Ostermoor eröffnet vielfältige Wachstumschancen für die gesamte Region und macht uns weniger abhängig von fossilen Brennstoffen“, betont Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel PortsGmbH/SCHRAMM group.
„Seit 50 Jahren stellen wir hier am Standort Brunsbüttel Produkte her, die für Deutschland und Europa von grundlegender Bedeutung sind. Die heutige Einweihung ist der Startschuss für die nächsten 50“, sagt Sven Kohnke, Werkleiter und Geschäftsführer von Yara Brunsbüttel. Das Ammoniak kann direkt vom Terminal an Abnehmer geliefert oder zu emissionsarmem Wasserstoff gecrackt und in das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz eingespeist werden. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie, nicht zuletzt der Stahl- und Chemieindustrie, kann nur durch Dekarbonisierung erhalten werden. Hierfür werden erhebliche Mengen an CO2-armem Wasserstoff benötigt, die durch das Cracken von CO2-armem Ammoniak erzeugt werden können.
Emissionsarmes Ammoniak wird durch Elektrolyse mithilfe von erneuerbarem Strom oder durch Abscheidung und Speicherung des CO2 im sogenannten CCS-Verfahren hergestellt. Verwendung findet es in der Düngemittelherstellung, aber auch als Schiffskraftstoff, in der Stromerzeugung und als Wasserstoffträger.
Der Bedarf an CO2-armem Ammoniak in Deutschland wird in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich steigen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 70 Prozent des zukünftigen nationalen Wasserstoff- bzw. Ammoniakbedarfs importiert werden müssen. Danach sogar noch deutlich mehr.