Im Auftrag des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung haben das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und das Fraunhofer-Institut Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) untersucht, welche Möglichkeiten Kommunen für eine effiziente Dekarbonisierung des Wärmemarktes bis 2045 haben.
Die Bottom-Up-Wärmestudie untersucht erstmals die Dekarbonisierungspfade für einzelne Versorgungsgebiete auf Basis lokaler Gegebenheiten und Voraussetzungen. Ein entsprechender Bottom-up-Ansatz wurde laut den Verfassern der Studie erstmalig durchgeführt und unterscheidet sich grundsätzlich von allen bisherigen Studien mit Top Down-Ansatz.
Beteiligt wurden nicht nur Stadtwerke, sondern unter anderem auch die Verbraucherzentrale, die Deutsche Energie-Agentur (dena) und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.
Das Fazit: Eine "One-Size-Fits-All" Lösung zur Dekarbonisierung des Wärmemarktes gibt es aufgrund der Heterogenität des Gebäudebestands und unterschiedlicher Anforderungen an die Wärmeversorgung nicht. Für eine erfolgreiche Wärmewende darf es keine Technologieverbote geben - und insbesondere Wasserstoff wird im Wärmemarkt der Zukunft fester Bestandteil sein müssen.
So sind etwa unabhängig von den untersuchten Szenarien Versorgungsanteile in der Fern- und Nahwärme von bis zu 40 % mit Wasserstoff laut der Studie kostenoptimal. Für die Umsetzung der lokalen Wärmewende sei der Aus- und Aufbau integrierter Versorgungsinfrastrukturen für Strom und Wasserstoff ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Neben der Errichtung dieses H2-Backbones seien auch die nachgelagerten Wasserstoffinfrastrukturen zwingende Maßnahmen zur Errichtung der notwendigen Wasserstoffinfrastruktur.
Die vollständige Studie findet sich auf der Webseite des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung.