Der Bau des Hanseatic Energy Hubs hat offiziell begonnen. Das erste landbasierte Terminal für verflüssigte Gase in Deutschland soll ab 2027 zur Versorgungssicherheit mit bezahlbarer Energie in Europa beitragen. In Spitzenzeiten werden mehr als 1.100 Menschen auf der Baustelle arbeiten, um die zwei größten LNG-Tanks Europas mit jeweils 240.000 Kubikmetern Füllmenge fertigzustellen.
Bedeutende Unterstützung und Zusammenarbeit
Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil betonte die Bedeutung des Projekts: „Niedersachsen spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau der Energieimport-Infrastruktur und der Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft.“ Auch Tschechiens Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela hob die europäische Dimension hervor: „Das Terminal in Stade wird dazu beitragen, bis zu einem Drittel des heutigen tschechischen Verbrauchs zu decken.“
Langfristige Partnerschaften
Die deutschen Energieversorger EnBW und SEFE haben Kapazitäten des Terminals in Höhe von sechs bzw. vier Milliarden Kubikmetern pro Jahr gebucht, während das tschechische Energieunternehmen ČEZ langfristige Importrechte von zwei Milliarden Kubikmetern pro Jahr gesichert hat. Alle Kunden haben die Option, ihre Verträge auf wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak umzustellen.
Bauphase und technische Details
Jan Themlitz, CEO des Hanseatic Energy Hub, sagte: „Nach sechs Jahren Planung und Genehmigung beginnt jetzt die Bauphase.“ Der Bau umfasst die Installation von rund 3.600 Pfählen, die Verarbeitung von mehr als 60.000 Kubikmetern Beton und fast 11.000 Tonnen Stahlkonstruktionen. Das Fundament des Terminals ist bereits für eine spätere Umstellung auf Ammoniak ausgelegt.
Über den Hanseatic Energy Hub
Der Hanseatic Energy Hub (HEH) ist ein flexibles Terminal für verflüssigte Gase am Industriestandort Stade. Es wird den Importbedarf Deutschlands an bezahlbarer Energie sichern und diversifizieren. Ab 2027 soll ein emissionsfreies LNG-Terminal in Betrieb genommen werden, dessen Infrastruktur auch für Bio-LNG und Synthetic Natural Gas (SNG) zugelassen ist. Die geplante Regasifizierungskapazität beträgt 13,3 Mrd. m³/a und die Ausspeiseleistung 21,7 GWh/h. Der Hub wird auch den Import von wasserstoffbasierten Energieträgern erleichtern.