Im Vergleich zu 1990 konnte die Industrie ihre Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent reduzieren und gleichzeitig die Bruttowertschöpfung deutlich steigern. Bis zum erklärten Ziel der Klimaneutralität Deutschlands ist es jedoch noch ein weiter Weg. Alle technischen Optionen müssen genutzt werden, um dieses in gut zwei Dekaden erreichen zu können.
Allein durch die stetige Steigerung der Energieeffizienz wird die Industrie nicht klimaneutral. Ein Fuel Switch ist erforderlich. Prozesse, die elektrifiziert werden können, müssen von Kohle und Erdöl auf Strom aus erneuerbaren Quellen umgestellt werden. Gas wird in vielen energieintensiven Industrieprozessen jedoch unverzichtbar bleiben. Damit die Industrie CO2-neutral wird, muss daher auch Gas klimaneutral werden. Erdgas-Substitute, wie Wasserstoff und Biogas, werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Industrie zu dekarbonisieren und gut bezahlte Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten.
Diese Transformation des Industriestandortes Deutschland ist nicht ohne Risiko. Denn um das Net-Zero-Ziel zu erreichen, müssen Unternehmen erheblich in ihre Anlagenparks investieren und ganze Produktionsprozesse neu aufsetzen. Früher oder später müssen diese Investitionen wieder erwirtschaftet werden. Gleichzeitig stehen viele Industriebetriebe im internationalen Wettbewerb und können kostenseitig unter Druck geraten. Im Zuge der Energiewende muss es deshalb gelingen den Wirtschaftsstandort Deutschland so wettbewerbsfähig wie möglich zu halten, die Abwanderung von CO2-intensiven Unternehmen in nicht-EU Drittstaaten, das sogenannte Carbon Leakage zu vermeiden und die damit verbundenen Arbeitsplatzverluste so klein wie möglich zu halten. Grünes Gas ist die Lösung dafür.