Die am Institut für Energiesysteme der TU München durchgeführten Analysen zeigen: Aus einer kWh Strom können über das vorgestellte Verfahren rund 3,3 kWh Wasserstoff hergestellt werden. Die Reaktionsenthalpie pro Wasserstoffmolekül ist bei der Plasmapyrolyse um 87 Prozent geringer als bei der Elektrolyse. Daher lässt sich mit Erdgas als Ausgangsstoff Wasserstoff mit einem deutlich geringeren Energieaufwand gewinnen als mit Wasser. Denn mit Wasser und dem Elektrolyse-Verfahren kann aus einer kWh nur 0,6 kWh Wasserstoff hergestellt werden. Besonders bei der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt dieser Vorteil zum Tragen, da die Ökostrommengen begrenzt sind und daher möglichst effizient genutzt werden müssen.
Auch ist das Verfahren aufgrund seiner schnellen Anlaufzeiten sehr gut in der Lage, mit schwankenden Mengen an erneuerbarem Strom umzugehen und so Lastspitzen, die bei viel Wind oder Sonne entstehen, in Form von Wasserstoff zu speichern.
Die Erzeugungskosten liegen mit dem neuartigen Pyrolyseverfahren unter aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zwischen 2,50 €/kg Wasserstoff und 5 €/kg Wasserstoff. Das ermöglicht eine wettbewerbsfähige Produktion von Wasserstoff schneller als etwa mit der Dampfreformierung oder der Elektrolyse. "Mit unserer Methode können wir Wasserstoff sehr günstig und effizient produzieren und liegen damit bis zu 5 Euro pro Kilogramm unter den aktuellen Herstellungskosten für Elektrolysewasserstoff. Auch sind die Lebenszyklus-Emissionen weitaus niedriger, als bei konventionellen Herstellungsverfahren", so Florian Kerscher von der TU München, unter dessen Leitung das Projekt entwickelt wurde. Aktuell plant die TU München den Aufbau einer entsprechenden Forschungsanlage.