Dass die Idee, überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen im Gas-Netz zu speichern, nicht nur auf dem Papier funktioniert, hat der Energiekonzern Uniper schon bewiesen. Das Unternehmen engagiert sich in der Energiespeicherung als einem großen Wachstumsmarkt der Energiewende und stellt sich so für die Zukunft auf. Mit seiner Power-to-Gas-Anlage im brandenburgischen Falkenhagen unterhält es eine Pilotfabrik, in der von 2013 bis 2016 "Windgas" in Form von Wasserstoff ins Gas-Netz eingespeist wurde. Derzeit ruht der Einspeisebetrieb allerdings, denn Uniper möchte mehr: Im Juli 2017 wurde der Grundstein für eine Methanisierungsanlage direkt nebenan gelegt. Schon in wenigen Wochen wird hier aus dem Wasserstoff der Power-to-Gas-Anlage Methan produziert. Das dafür nötige CO2 soll künftig aus der Region kommen zunächst stammt es aber aus der Zuckerproduktion, bei der es als Nebenprodukt anfällt.
"Das Methan, das auch als synthetisches Erdgas (SNG) bezeichnet wird, lässt sich im Gegensatz zu Wasserstoff unbegrenzt ins Gas-Netz einspeisen", so Uniper-Projektleiter René Schoof. Dadurch kann die Power-to-Gas-Anlage in Falkenhagen künftig größere Energiemengen bereitstellen als bisher, und die im Gas-Netz gespeicherte Energie lässt sich vielfältiger nutzen: zum Heizen und Kochen, für industrielle Zwecke, für den Antrieb von Erdgas-Autos oder über Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erneut zur Stromerzeugung. Die bei der Methanisierung entstehende Wärme geht übrigens nicht verloren, sondern wird einem nahegelegenen Furnierwerk zur Verfügung gestellt.