Die Studie "Carbon Footprint Natural Gas 1.1" der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH untersuchte für den Zeitraum 2015 – 2018 den Carbon Footprint von Erdgas, welches in Zentral-Europa bzw. Deutschland verteilt wurde. Dabei wurden die Schritte Förderung, Aufbereitung, Transport und Speicherung von Erdgas berücksichtigt. Die Studie zeigt auf, dass auch unter Einbeziehung aller Vorketten Erdgas der klimaschonendste fossile Energieträger ist. Insgesamt beträgt der Klimavorteil von Erdgas gegenüber Stein- und Braunkohle zwischen 41 und 44 Prozent. Unter Berücksichtigung der Kraftwerkswirkungsgrade steigt dieser Vorteil sogar noch.
Basierend auf den Studienergebnissen lässt sich ableiten, dass die Vorketten-Emissionswerte des deutschen Erdgas-Mix rund 12,2 Prozent des Gesamtemissionswertes von Erdgas betragen. Die Methanverluste aus Transport und Produktion des in Deutschland verwendeten Gases belaufen sich auf ca. 0,3 Volumen-Prozent; bedingt durch die Klimawirksamkeit von Methan entstehen damit ca. 9 g CO2-Äquivalente pro verbrannter kWh Erdgas. Für die Berechnung der CO2-Äquivalente der Methanemissionen wurde der den aktuellen Empfehlungen des IPCC Assessment Reports 4 entsprechende Faktor von 25 zugrunde gelegt. Weitere 18 g CO2-Emissionen entstehen durch den Energieaufwand bei Förderung (Energieeinsatz bei Aufschluss und Ausbeutung der Erdgas-Quelle), Aufbereitung (Reinigung und Konditionierung des Roh-Gases) und Transport (Energieaufwand für Verdichtung und Verteilung).
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Methanemissionen in allen Ländern und Produktionsschritten zurückgegangen sind, was auf die Maßnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen zurückzuführen ist. Gleichzeitig sind die CO2-Emissionen gestiegen, was vor allem an dem steigenden Anteil von Erdgas aus Russland mit seinem längeren Transportweg liegt. Der Carbon Footprint hat sich daher zwischen 2015 und 2018 leicht erhöht, liegt aber leicht unter dem Wert von 2014.