Pressemitteilung , 20. Feb 2023

Startschuss für Plattform Klimaneutrales Stromsystem: Den Strommarkt sicher transformieren

Foto: AdobeStock / yelantsevv
  • Plattform Klimaneutrales Stromsystem entwickelt Lösungsvorschläge für ein neues Strommarktdesign.
  • Zukunft Gas spricht sich für Strommarktdesign aus, bei dem ein zügiger Ausbau erneuerbarer Energien begleitet wird vom Aufbau steuerbarer Leistungen über einen Kapazitätsmarkt. So kann ein versorgungssicherer und klimaneutraler Strommarkt bis 2045 erreicht werden.
  • Kehler: „Nur wenn für Investoren und Betreiber zeitnah ein darstellbares Geschäftsmodell für vorgehaltene Kapazitäten entsteht, kann der benötigte Zubau steuerbarer Leistung rechtzeitig beginnen und der vorgezogene Kohleausstieg gelingen.“

Berlin, 20. Februar 2023. Zukunft Gas begrüßt den heutigen Start der Plattform Klimaneutrales Stromsystem. Der Branchenverband der Gaswirtschaft spricht sich für einen zügigen Reformprozess aus, um den Strommarkt bis 2045 klimaneutral und versorgungssicher aufzustellen und schlägt dafür das Modell eines umfassenden Kapazitätsmarkts vor.

Mit dem vorgezogenen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 und dem bevorstehenden Ende der Kernenergie in Deutschland droht Deutschland eine massive Stromlücke von mindestens 15 Gigawatt gesicherter Leistung. „Wir benötigen dringend ein Konzept für den deutschen Strommarkt, welches in der Lage ist, diese Lücke klimaneutral und zuverlässig zu schließen“, betont Kehler.

Die erneuerbaren Energien müssen zügig marktgetrieben weiter ausgebaut werden, um die klimaneutrale Stromversorgung zu ermöglichen, sie können aber nur liefern, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Die höchste Spitzenlast im Stromsystem fällt jedoch in den Wintermonaten in den Abend- oder Morgenstunden an, also genau dann, wenn zumindest die Sonne nicht scheint. Deshalb muss laut Zukunft Gas neben dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien der Zu- und Ausbau flexibel einsetzbarer Leistung in Form von wasserstofffähigen Gaskraftwerken, Großbatterien, Pumpspeichern oder abschaltbaren Lasten gewährleistet werden. „So kann genau dann Leistung bereitgestellt werden, wenn die Erneuerbaren gerade nicht zur Verfügung stehen“, erklärt Kehler.

Genau an diesem Punkt muss laut Kehler die Strommarktreform ansetzen: „Eine Anpassung der bestehenden Marktmechanismen, bei der allein die gelieferte Strommenge vergütet wird, ist zwingend notwendig. Denn die dringend notwendigen Investitionen in den Zubau steuerbarer Leistung werden wir nur dann sehen, wenn zeitnah ein tragfähiges Geschäftsmodell für die vorgehaltenen Kapazitäten entsteht.“ Die Lösung sieht Kehler in einem umfassenden Kapazitätsmarkt, in dem auch dem Bereitstellen gesicherter Leistung ein Preis gegeben wird. Ähnliche Modelle sind in Ländern wie Großbritannien oder Belgien bereits praxiserprobt.

Die Plattform Klimaneutrales Stromsystem war bereits im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung im Jahr 2021 angekündigt und für das erste Jahr im Amt erwartet worden. Nun sollen über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren Ideen für ein zukünftiges Strommarktdesign entwickelt werden. „Die Energiebranche braucht in diesem Jahr konkrete Weichenstellungen und Planungssicherheit für die benötigten Investitionen. Die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers, bereits im Sommer einen ersten Zwischenbericht vorzulegen, lässt hoffen, dass zeitnah bereits Lösungsvorschläge für neue Anreize zur Schaffung und Erschließung steuerbarer Kapazitäten geschaffen werden“, erwartet Kehler.

Die vollständige Studie, die im Auftrag von Zukunft Gas von enervis zum Strommarktdesign erstellt wurde, findet sich auf der Webseite von Zukunft Gas.

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

Charlie Grüneberg
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