Berlin, 21. April 2021. Bei den Berliner Energietagen hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz vor einer gravierenden Stromlücke gewarnt. „Wir brauchen mehr Strom, wenn wir die deutsche Industrie auf CO2-Neutraltität umbauen wollen, “ sagte Scholz.
Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, begrüßt diese Aussage: „Schon lange fordern wir eine realistische Betrachtung der zukünftigen Entwicklung im Strommarkt. Dazu gehört, dass nicht nur über die zukünftigen Mengenbedarfe sondern auch über eine zuverlässige Versorgung während einer Dunkelflaute nach dem Atom- und Kohleausstieg gesprochen wird.“
Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, geht ebenso wie Olaf Scholz von einem deutlich höheren Strombedarf aus als ihn das Bundeswirtschaftsministerium prognostiziert. Auch sie hatte erst kürzlich auf die wichtige Rolle von Erdgas, vor allem mit Blick auf die Versorgungszuverlässigkeit, hingewiesen.
Nach den Worten von Timm Kehler sind es vor allem Gaskraftwerke, „die den Ausbau der Erneuerbaren absichern und helfen, den Kohleausstieg zu vollenden. Denn Gaskraftwerke produzieren Strom zu allen Jahreszeiten, auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht: Und das mit heute mit 65 Prozent weniger CO2-Emissionen als Braunkohlekraftwerke und morgen klimaneutral mit Wasserstoff. Ohne einen zügigen Zubau droht nach Berechnungen des Kölner Instituts EWI bis zum Jahr 2030 eine Unterversorgung von bis zu 45 Gigawatt.“