- LNG-Absatz an Tankstellen im Jahr 2021 und Q1 2022 deutlich angestiegen: im vergangenen Jahre wurden so über 100.000 t CO2eq eingespart
- Branche rechnet ab 2024 mit signifikantem Anteil von Bio-LNG
- Kehler: „Die Politik muss das Klimaschutzpotenzial von Gas-Lkw erkennen und den Unternehmen mit entsprechenden Regeln Planungssicherheit bei den Themen LNG- und Bio-LNG-Lkw geben.“
Berlin, 01. Juni 2022. Die Bundesregierung hat dem Verkehrssektor mit dem Klimaschutzgesetz ehrgeizige Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen gesetzt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen des Verkehrs auf 85 Mio. t CO2eq sinken. Das sind 48 Prozent weniger als 1990. Im Jahr 2020 hat der Sektor allerdings noch über 145 Mio. t CO2eq verursacht.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, müssen alle Technologien in Betracht gezogen werden, die eine Treibhausgaseinsparung versprechen. Insbesondere für den Schwerlastverkehr über lange Strecken sind Gasfahrzeuge, die mit LNG – also verflüssigtem Erdgas – fahren, aktuell die einzige Alternative, um schnelle Treibhausgasreduzierungen zu erreichen. Das Potenzial haben auch die Spediteure erkannt. Im letzten Jahr stieg der Absatz von LNG an den deutschen LNG-Tankstellen auf mehr als 130.000 Tonnen an. Im Jahr zuvor lag er noch bei 47.985 Tonnen. 2021 konnten durch den Einsatz von LNG im Schwerlastverkehr bereits über 100.000 Tonnen CO2eq eingespart werden. Mit Bio-LNG aus Abfall wären bei gleicher Absatzmenge sogar 314.538 t CO2eq eingespart worden.
Dieser Trend setzte sich auch im ersten Quartal 2022 fort: Bereits 40.528 Tonnen LNG wurden von Januar bis März 2022 getankt. Allein im März 2022 lag die LNG-Absatzmenge bei mehr als 14.000 Tonnen. Das entspricht der Absatzmenge des gesamten Jahres 2019. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden damit schon über 36.000 Tonnen CO2eq eingespart.
Ein Lkw, der mit LNG betrieben wird, spart gegenüber einem Diesel-Lkw bereits 15 bis 20 Prozent CO2 ein. Mit Bio-LNG, also verflüssigtem Biogas, lassen sich nahezu klimaneutrale Transporte im Schwerlastverkehr realisieren. Bio-LNG Produktionsanlagen befinden sich im Markthochlauf, so dass ab 2024 signifikante Mengen an deutschen Bio-LNG-Tankstellen erhältlich sein werden. Die Mitglieder des Branchenverbands Zukunft Gas, Shell, Erdgas Südwest und VNG Balance, setzen aktuell bereits Projekte zur Biogasverflüssigung um.
„Gasmobilität ist die einzige marktreife Technologie, die im Schwerlastverkehr sofortige Einsparung von Treibhausgasemissionen verspricht,“ erläutert Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas. „Dieses Klimaschutzpotenzial muss sich auch in den politischen Regelungen widerspiegeln. Mit einer raschen Umstellung auf Bio-LNG und damit verbunden einer Anrechenbarkeit des Bio-LNG auf den THG-Quotenhandel, könnten sinkende Preise erreicht werden. Darüber hinaus brauchen die Spediteure mittelfristig Planungssicherheit für Bio-LNG-Lkw“, so Kehler.