Berlin, 20. Mai 2022. Am heutigen Nachmittag trifft Bundeskanzler Olaf Scholz den Emir von Katar, Tamim bin Hamad al Thani. Es soll unter anderem über den Aufbau einer langfristigen Gas-Lieferbeziehung gesprochen werden. Insbesondere in der aktuellen Zeit ein wichtiges Signal für die Energiesicherheit, findet Dr. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas.
„Den Aufbau einer starken Energiepartnerschaft mit Katar begrüßen wir sehr. Europa wird auch in Zukunft weiterhin Energie aus anderen Regionen importieren müssen. Um sich nicht von einem Energielieferanten abhängig zu machen, ist es daher besonders wichtig auf verschiedene Bezugsquellen zu setzen.
Um das Gas aus Katar, das als verflüssigtes Erdgas verschifft wird, in den Gasmarkt einzuspeisen, benötigt es aber auch die entsprechende Infrastruktur. Dass diese in Deutschland fehlt und nun schnellstmöglich aufgebaut werden muss, hat die Bundesregierung bereits erkannt. Schon heute erhalten deutsche Gaskunden katarisches Gas, importiert über Belgien oder die Niederlande. Nationale LNG-Terminals werden hier künftig die Versorgungssicherheit nochmal steigern.
Da Gasexporteure ihre hohen Investitionen langfristig absichern müssen, begrüßen wir, dass mit Katar über den Aufbau einer langfristigen Lieferbeziehung gesprochen wird. Verlässliche politischen Rahmenbedingungen sind unabdingbar für die deutschen Gasunternehmen, die die konkreten Vertragsbeziehungen eingehen werden. Eine planbare Energieversorgung ist insbesondere für die Industrie wichtig – den Hauptabnehmer von Erdgas in Deutschland. Erdgas bleibt neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ein wichtiges Fundament, um die Klimaneutralität 2045 und die Zwischenziele auf dem Weg dahin zu erreichen.“