Branchennews , 09. Nov 2023

Siemens Energy und Air Liquide ebnen Weg für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft

Bild: Siemens Energy

In Berlin wurde Anfang November die neue Gigawatt-Fabrik für Elektrolyseure von Siemens Energy und Air Liquide offiziell eingeweiht. Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz gaben Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy, und François Jackow, CEO des französischen Joint-Venture-Partners Air Liquide, den Startschuss für die Serienproduktion der Wasserstofftechnologie. Zu den rund 120 Gästen der Eröffnungsfeier zählten auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der französische Industrieminister Roland Lescure und weitere hochrangige Vertreter der deutschen und französischen Politik.

Mit der neuen Fertigung produziert Siemens Energy Elektrolyseure erstmals in Serie und schafft damit die Grundlage für den Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft. Damit Wasserstoff zum Wegbereiter für eine klimaneutrale Zukunft werden kann, muss er in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein. Dafür braucht es in Serie gefertigte, kostengünstige und skalierbare Elektrolyseure. Die jährliche Produktionskapazität startet mit einem Gigawatt, Siemens Energy und Air Liquide planen jedoch mit mindestens drei Gigawatt Elektrolysekapazität im Jahr 2025, mit Potenzial für mehr. Zum Vergleich: Mit einer installierten Elektrolyseleistung von drei Gigawatt können beim Betrieb mit erneuerbaren Energien durchschnittlich 300.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr hergestellt werden. Wird dieser grüne Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe eingesetzt, könnten die CO2-Emissionen einer deutschen Großstadt wie Aachen mit rund 260.000 Einwohnern gespart werden.

Christian Bruch, CEO Siemens Energy: „Ohne grüne Moleküle gibt es keine Energiewende. Mit der heutigen Eröffnung und dem Start der Produktion von Elektrolyseuren im Gigawatt-Maßstab leiten wir den nächsten Schritt zur Kommerzialisierung dieser wichtigen Technologie ein. Jetzt müssen wir uns auf ein tragfähiges Geschäftsmodell mit einem ausgewogenen Risiko- und Ertragsprofil einigen, damit aus dem kleinsten Molekül eine große Erfolgsgeschichte wird.“

Der Vorteil des Standorts von Siemens Energy in Berlin liegt darin, dass die komplette Infrastruktur einer bestehenden Produktionsstätte und deren erfahrene Belegschaft genutzt werden kann. Auf 2.000 Quadratmetern wurden für rund 30 Millionen Euro neue Produktionslinien für die Elektrolyseurfertigung aufgebaut. Die neue Fabrik wird Stacks – das sind die Herzstücke von Elektrolyseuren – für eine Vielzahl von Kunden produzieren und damit den schnell wachsenden Markt bedienen. Diese Stacks basieren auf der sogenannten Protonenaustausch-Membran (PEM)-Technologie, die sich besonders gut für den Betrieb mit schwankenden erneuerbaren Energien eignet. Im Vergleich zu anderen Wasserstofftechnologien ermöglichen es PEM-Elektrolyseure mit geringerem Material-, Personal- und Platzbedarf Gigawattkapazitäten auf den Markt zu bringen und sind damit die idealen Wegbereiter eines schnellen Hochlaufs. Nach der Produktion in Berlin kann die Montage der Stacks zum einsatzbereiten Elektrolyseur am Siemens-Energy-Standort in Mülheim an der Ruhr oder auch mit Partnern in der Nähe der Projektstandorte erfolgen.

Die strategische deutsch-französische Partnerschaft profitiert von der Expertise beider Konzerne und einem Portfolio von Wasserstoffvorhaben, das die Projekt-Pipelines von Air Liquide und Siemens Energy vereint. In Europa wird bereits eine Reihe von Großprojekten für kohlenstoffarmen und erneuerbaren Wasserstoff entwickelt: In der Nähe von Port-Jérôme, Frankreich, entsteht das Air Liquide Normand'Hy 200 MW Elektrolyseur-Projekt, das den Ausstoß von 250.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden wird. Das Normand'Hy-Projekt wird eines der ersten sein, das aus der neuen Elektrolyseur-Fertigung von Siemens Energy im Rahmen des Joint Ventures zwischen Air Liquide und Siemens Energy beliefert wird. Siemens Energy arbeitet bereits an mehreren anderen großen Elektrolyseur-Projekten, z. B. im dänischen Kassø oder am Projekt FlagshipONE in Schweden – zwei Vorhaben, bei denen grüner Wasserstoff für die Synthese von E-Kraftstoffen für die Schifffahrt bereitgestellt wird.

François Jackow, CEO der Air Liquide Gruppe: "Die Massenproduktion von Elektrolyseuren im industriellen Maßstab ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wettbewerbsfähiger erneuerbarer Wasserstoff Realität werden kann. Unser Joint-Venture mit Siemens Energy bringt das Beste aus unseren jeweiligen Kompetenzen zusammen und ermöglicht es uns, dem Markt die passenden Produkte anzubieten. Diese hochmoderne Technologie wird demnächst im Trailblazer-Elektrolyseur in Oberhausen zum Einsatz kommen, und für das Normand'Hy-Elektrolyseur-Projekt steht bereits ein größerer Ausbau an. Mehr denn je erweist sich Wasserstoff als ein Schlüsselelement für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft.

Das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung hat die Forschungsarbeiten zur Produktionsanlage in Berlin im Rahmen des Projekts SEGIWA, das Teil des Wasserstoffleitprojekts H2Giga ist, finanziell unterstützt.

Weiterführende Links:

Pressemitteilung Siemens Energy

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

Charlie Grüneberg
Ihr Pressekontakt

Charlie Grüneberg

Leiter Kommunikation und Pressesprecher

Tel.: +49 171 2402630

Rechtlicher Hinweis zur Nutzung

Die Rech­te für die auf die­ser Sei­te ver­öf­fent­lich­ten Bil­der, Tex­te, Au­dio- und Vi­deo­da­tei­en lie­gen, wenn nicht an­ders ver­merkt, bei Zukunft Gas e.V. Die Da­te­ien aus dem Pres­se­be­reich kön­nen mit Quel­len­an­ga­be für die re­dak­ti­o­nel­le Be­richt­er­stat­tung ver­wen­det wer­den. Die Nut­zung bzw. der Ab­druck ist ho­no­rar­frei. Bit­te las­sen Sie uns bei ei­ner even­tu­el­len Nut­zung ei­nen Be­leg zu­kom­men.

Jeg­li­che an­de­re Nut­zung ist nur nach vor­he­ri­ger schrift­li­cher Ein­wil­li­gung von Zukunft Gas ge­stat­tet.

Die be­reit­ge­stell­ten Da­tei­en sind nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen er­stellt. Un­ge­ach­tet des­sen über­nimmt Zukunft Gas kei­ne Ver­ant­wor­tung für aus der Nut­zung der Da­tei­en ent­ste­hen­de Schä­den.

Cookies / Datenschutz
Verwalten Sie Ihre Cookie-Einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Nutzung unseres Internetangebots zu ermöglichen. Dazu zählen Cookies, die für den sicheren und technischen Betrieb der Website notwendig sind, sowie solche, die zu anonymen Statistikzwecken genutzt werden. Einige Informationen zur Verwendung unserer Website geben wir an Partner für soziale Medien und Werbung weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

In den folgenden Cookie-Zustimmungsoptionen können Sie die Cookies verwalten und zusätzliche Kategorien zulassen. Indem Sie auf den Button "Alle Cookies akzeptieren" klicken, werden alle Kategorien von Cookies aktiviert. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Auswahl: