Branchennews , 16. Jul 2024

Offizieller Startschuss für die Umsetzung von 23 IPCEI-Wasserstoff-Projekten in Deutschland

Bild: Swen Gottschall/Zukunft Gas

Bundesminister Habeck hat heute gemeinsam mit mehreren Wirtschaftsministerinnen und -ministern der Länder die Förderbescheide für 23 herausragende und zukunftsweisende Wasserstoffprojekte übergeben. Ein weiteres Vorhaben kann mit einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn starten.

Die 23 Projekte gehören zur dritten sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI Wasserstoff (Important Projects of Common European Interest), die am 15. Februar 2024 durch die EU-Kommission beihilferechtlich genehmigt wurde. Technologie- und Endnutzerprojekte werden jetzt entscheidend durch die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff und den Aufbau von Transport- und Speicherinfrastruktur ergänzt. Mit einer Kofinanzierung von 30 % durch die beteiligten Länder sehen Bund und Länder dafür gemeinsam eine Förderung von 4,6 Milliarden Euro vor.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck: Die Energiewende bleibt auch angesichts weiterer Krisen- und Konfliktherde eine der größten Herausforderungen für unser Land. Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus. Wir geben den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermöglichen damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen. Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein. Damit schaffen wir die Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum.

Die geförderten Projekte umfassen die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs:

  • Die Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyseure mit bis zu 1,4 GW Wasserstofferzeugungskapazität, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
  • Innovative Speicherlösungen für Wasserstoff, für eine effiziente und sichere Lagerung von bis zu 370 GWh.
  • Leitungsgebundene Infrastruktur von bis zu 2000 km Länge, um den Transport und die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu gewährleisten.
  • Die Nutzung von flüssigen organischen Wasserstoffträgern (sogenannte „LOHC“: liquid organic hydrogen carriers) für den Transport von etwa 1.800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Zusammenwirken einzelner Projekte. So bilden gleich mehrere Vorhaben bundesländerübergreifende Cluster aus Leitungs-, Speicher- und Erzeugungsinfrastruktur mit Anbindung an industrielle Abnehmer in energieintensiven Bereichen, wie der Stahl- und Chemieindustrie. Weitere Projekte sollen durch die Leitungsanbindung von Nachbarländern (wie z.B. den Niederlanden) künftig Pipeline-basierte Wasserstoffimporte nach Deutschland ermöglichen. Die IPCEI-Leitungsprojekte sind zudem ein wichtiger Baustein für das Wasserstoff-Kernnetz, mit dem ein zügiger und kosteneffizienter Aufbau des Wasserstoff-Transportnetzes in Deutschland bis 2032 erfolgt.

Ein Teil der Fördermittel von 4,6 Mrd. Euro wird aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) unterstützt, der aus Mitteln der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union NextGenerationEU finanziert wird. Die Unternehmen selbst investieren zusätzlich 3,3 Milliarden Euro. Inklusive der Förderung durch Bund und Länder beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen bis 2030 somit etwa 7,9 Milliarden Euro. Mit der IPCEI-Hy2Infra-Welle unterstreicht die Bundesregierung ihr Engagement für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung. Die Förderung der Projekte der IPCEI-Hy2Infra-Welle ist Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie, die 2023 durch die Bundesregierung fortgeschrieben wurde. Ergänzend soll zeitnah eine Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate beschlossen werden. Diese soll Orientierung und Klarheit über die übergeordneten Ziele und Rahmenbedingungen, den deutschen Importbedarf an Wasserstoff und Derivaten sowie den Aufbau von Wasserstoffpartnerschaften und -importkorridoren schaffen.

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Pressemitteilung BMWK

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