Branchennews , 27. Okt 2021

NOW GmbH/TUHH-Studie zeigt Potenziale für erneuerbares Methan als Lkw- und Schiffskraftstoff auf

Bild: NOW GmbH

Das technische (mobilisierbare) Potenzial von erneuerbar erzeugtem Methan, um fossiles Erdgas als Kraftstoff für schwere Nutzfahrzeuge und Schiffe zu substituieren, ist enorm. Zu dieser Aussage kommt eine aktuelle Studie der NOW GmbH und des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) der Technischen Universität Hamburg (TUHH), deren Abschlussbericht heute veröffentlicht wurde.

Im Auftrag der NOW GmbH haben WissenschaftlerInnen des IUE an der TUHH eine Potenzialstudie für erneuerbares Methan in Deutschland als Kraftstoff für Schiffe und schwere Nutzfahrzeuge erarbeitet. Auf Basis von Szenarien zur Entwicklung der CNG/LNG-Nachfrage in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr, als auch zur nachhaltigen Erzeugung von erneuerbarem Methan in Deutschland, wurde untersucht, welches Substitutionspotenzial und damit einhergehendes Treibhausgasreduktionspotenzial sich bis zum Jahr 2030 hinter erneuerbarem Methan als LKW- und Schiffskraftstoff verbirgt.

Durch die Nutzung von erneuerbarem anstatt fossilem CNG (Compressed Natural Gas) bzw. LNG (Liquefied Natural Gas) würden die Treibhausgasemissionen im Straßengüterverkehr Well-to-Wheel um ungefähr 50 bis 80 % reduziert werden können. In der Schifffahrt ließen sich die Treibhausgasemissionen Well-to-Wake, insbesondere in Abhängigkeit des Methanschlupfs der eingesetzten Motoren, um 35 bis 80 % durch den Einsatz von nachhaltig erzeugtem erneuerbaren Methan reduzieren. Für eine Treibhausgasreduktion von über 80 % müssten auch die Vorkettenemissionen zukünftig noch weiter reduziert werden, heißt es in dem Bericht.

Ferner wird darauf hingewiesen, dass der Großteil des mobilisierbaren Potenzials bisher ungenutzt sei. Die Biogasanlagen in Deutschland würden aufgrund der Altersstruktur zunehmend aus der EEG-Vergütung herausfallen und Biogas für den Verkehrssektor verfügbar machen können. Darüber hinaus wird auf enorme ungenutzte Potenziale von fortschrittlichem Biomethan in einer Größenordnung von 118 – 240 PJ/a verwiesen, das aus Reststoffen wie Stroh oder Gülle erzeugt werden kann. Zusätzlich bestünden auch bisher ungenutzte Potenziale für strombasiertes Methan. Insgesamt kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass allein das mobilisierbare Potenzial von in Deutschland erzeugtem erneuerbaren Methan die Erdgas-Nachfrage in den untersuchten Kraftstoffsegmenten bis zum Jahr 2030 deutlich übersteigen würde.

Die analysierten Potenziale würden Aufschluss darüber geben, dass bereits kurz- bis mittelfristig ein Einsatz deutlich größerer Mengen an erneuerbarem Methan im Verkehrssektor zu erwarten sei. Biomethan sei nicht nur der günstigste fortschrittliche Biokraftstoff, sondern auch der einzige, der derzeit in den benötigten Größenordnungen, wie sie über die Mindestquote für fortschrittliche Biokraftstoffe im Bundesemissionsschutzgesetz (BImSchG) gefordert werden, am Markt verfügbar sei. Auf dieser Basis gehen die WissenschaftlerInnen davon aus, dass im Straßengüterverkehr bereits ab 2025 fossiles CNG/LNG weitestgehend durch Biomethan substituiert werden könne. Dadurch werde eine jährliche Treibhausgasreduktion von 1,6 bis 1,9 Mio. t CO2-äquivalent im Straßengüterverkehr erwartet.

Doch erneuerbares Methan führe grundsätzlich zu höheren Kosten als fossiles Erdgas, sodass eine Substitution rein kostengetrieben und ohne regulatorischen Rahmen nicht stattfinden würde. Aufgrund bisher fehlender regulatorischer Vorgaben und Nutzungsanreize in der Schifffahrt gehen die WissenschaftlerInnen nicht davon aus, dass absehbar fossiles LNG in großen Mengen durch erneuerbares Methan ersetzt werde. Mit dem in 2021 veröffentlichten Maßnahmenpaket „Fit for 55“ der EU-Kommission und dem enthaltenen FuelEU Maritime Verordnungsentwurf werden jedoch Ziele und erste Maßnahmen vorgeschlagen, den Einsatz treibhausgasarmer Kraftstoffe in der Schifffahrt anzureizen. Auswirkungen auf den Kraftstoffeinsatz seien hier jedoch erst mittelfristig zu erwarten.

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Charlie Grüneberg
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