Branchennews , 28. Apr 2022

Machbarkeitsstudie schlägt länderübergreifendes Wasserstoffnetz Mitteldeutschland vor

Bild: HYPOS - Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany e.V.

Mehr als ein Dutzend Industrieunternehmen, Energieversorger, Netzbetreiber und kommunale Partner haben eine gemeinsame Studie für den Aufbau eines mitteldeutschen Wasserstoffnetzes vorgelegt. Die von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und dem Wasserstoffnetzwerk HYPOS koordinierte Untersuchung sieht ein 339 Kilometer langes Netz zur Verbindung der Erzeuger und Nachfrager von Grünem Wasserstoff in der Region Leipzig-Halle-Bitterfeld-Leuna-Zeitz-Chemnitz vor.

„Mit der Machbarkeitsstudie liegt erstmals eine umfassende Untersuchung der potenziellen Bedarfe und Erzeugungspotenziale von Grünem Wasserstoff sowie ein länderübergreifendes Wasserstoffinfrastrukturkonzept für die Region Leipzig-Halle-Bitterfeld-Leuna-Zeitz-Chemnitz vor“, erklärt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und Vorstandsmitglied des Wasserstoffnetzwerkes HYPOS. „Das gemeinsam von großen Unternehmen, Energieversorgern, Netzbetreibern und kommunalen Partnern der Region realisierte und rein privatwirtschaftlich finanzierte Projekt zeigt eindrucksvoll den gemeinsamen Willen der Region zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Energieversorgung in Mitteldeutschland“, so Jörn-Heinrich Tobaben weiter.

Im Rahmen der von der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH und INFRACON Infrastruktur Service GmbH & Co. KG erstellten Machbarkeitsstudie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland“ wurden die potenziellen Bedarfe industrieller Akteure an Grünem Wasserstoff und mögliche Erzeugungskapazitäten mittels Wind- und Solarstrom erfasst. Auf dieser Grundlage untersucht die Studie den Aufbau eines Wasserstoffnetzes zur Verknüpfung potenzieller Erzeuger und Abnehmer unter Einbindung der bestehenden Erdgasinfrastruktur sowie die damit verbundenen Kosten.

Demnach wird für das Jahr 2040 eine Gasnachfrage von 20 Terrawattstunden pro Jahr in der Region prognostiziert. Dies entspricht - bezogen auf den Heizwert – einem jährlichen Bedarf von rund ca. 6,7 Mrd. Kubikmetern Wasserstoff. Demgegenüber steht ein jährliches Erzeugungs- und Elektrolysepotenzial von rund 2,5 Terrawattstunden Grünem Wasserstoff im Betrachtungsraum unter der Annahme, dass 30 Prozent des erzeugten Grünstroms für die Wasserstoffproduktion verwendet werden. Für die Verbindung der identifizierten potenziellen Erzeuger und Nachfrager von Grünem Wasserstoff skizziert die Studie ein mitteldeutsches Wasserstoffnetz mit 13 Leitungsabschnitten auf einer Gesamtlänge von 339 Kilometern. Basis für dieses Netz sind die Projektideen der an der Studie beteiligten Unternehmen. Für den Fall eines kompletten Neubaus wären damit Gesamtkosten in Höhe von rund 610 Mio. Euro verbunden. Diese ließen sich durch die Umwidmung bestehender Erdgasleitungen und mögliche Trassenbündelungen auf rund 422 Mio. Euro reduzieren. Bei optimalen Planungs- und Baubedingungen geht die Studie von einem Realisierungzeitraum von rund fünf Jahren pro neuem Leitungsabschnitt aus. Für die Umstellung bestehender Leitungen werden zwei bis drei Jahre veranschlagt. Einzelne Teile des geplanten Netzes sollen dabei parallel gebaut bzw. umgestellt werden, so dass regionale Wasserstoffcluster bereits vor Fertigstellung des Gesamtnetzes in Betrieb gehen können. Um den über die regionale Wasserstofferzeugung hinausgehenden Bedarf, insbesondere der industriellen Kerne in der Region, durch Importe zu decken, soll das Netz an den entstehenden European Hydrogen Backbone angeschlossen werden. Dies würde zusätzlich zu den genannten Kosten weitere Investitionen notwendig machen.

Das geplante Wasserstoffnetz wird nach dem Willen der beteiligten Partner die Basis für die zukünftige gemeinschaftliche Weiterentwicklung der Wasserstoffinfrastruktur in Mitteldeutschland bilden. Dazu ist in einem weiteren Schritt die Entwicklung eines
ganzheitlichen Ansatzes zur flächendeckenden Versorgung von Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistung und Haushalten geplant.

Die von der Metropolregion Mitteldeutschland koordinierte und vom Wasserstoffnetzwerk HYPOS fachlich begleitete  Machbarkeitsstudie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland“ wurde im Auftrag von mehr als einem Dutzend regionaler Akteure und Unternehmen erstellt. Zu den Kooperationspartnern gehören BMW Group Werk Leipzig, DHL Hub Leipzig GmbH, Siemens AG,
VNG AG, Südzucker Gruppe, Flughafen Leipzig/Halle GmbH, Leipziger Gruppe, Stadtwerke Halle GmbH, MIBRAG Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH, MITNETZ Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH, ONTRAS Gastransport GmbH, eins energie in sachsen GmbH & Co. KG und die Stadt Leipzig.

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

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