Branchennews , 12. Jan 2023

Studie zur kostenminimalen Dekarbonisierung in Deutschland beweist: Bio-CNG im Personen- und Güterverkehr ganz vorne

Bild: Danny Kurz/ Zukunft Gas

Die im November 2021 abgeschlossene und im Mai 2022 veröffentlichte WECOM Studie „Kostenminimale Dekarbonisierung – Deutschlands Energiesystem der Zukunft“, zeigt klar, dass große Vielfalt an Technologien und Energieträgern ein Garant für Versorgungssicherheit und kostenminimale Dekarbonisierung sind. In Auftrag gegeben wurde die Studie von sechs führenden Unternehmen der deutschen Energiewirtschaft und der Automobilbranche. Ausgangspunkt der Studie, die sämtliche Segmente des Energiesystems umfasst, also Industrie, Haushalte, Wärmemarkt und Verkehr, war die Frage: „Wie muss ein künftiges Energiesystem in Deutschland 2050 aussehen, wenn ausschließlich auf 100-prozentig erneuerbare Energieträger gesetzt wird und das Ganze machbar, versorgungssicher und so kostengünstig wie möglich funktioniert?“. Um diese Frage zu beantworten, wurde die Optimierung des deutschen Energiesystems in drei Szenarien durchgespielt: zwei technologieoffene Szenarien und das "Keine Verbrennerfahrzeuge" Szenario, welches davon ausgeht, dass Verbrennerfahrzeuge im Personen- und Güterverkehr nicht mehr zugelassen und genutzt werden.

„Die technologieoffenen Szenarien der Studie sind die volkswirtschaftlich günstigsten, denn jede verordnete Einschränkung verringert die Möglichkeit der Optimierung“, erläutert Birgit Maria Wöber, Vorstandsmitglied des CNG-Club e. V. Die veröffentlichten Ergebnisse sind für Wöber eine Bestätigung ihres Appells, bei der Transformation zur nachhaltigen Mobilität auch preisgünstige, heimische Lösungen im Blick zu behalten und nicht allein auf E-Autos zu setzen. Vor allem die Tatsache, wonach laut Studie ein Verbrenner-Verbot jährliche volkswirtschaftliche Mehrkosten in Höhe von 11 Milliarden Euro nach sich ziehe, sollte Politik und Wirtschaft spätestens jetzt aufrütteln.

Laut der Studie wird im kostenoptimalen, technologieoffenen und nachhaltigen Energiesystem im Jahr 2050 im Straßenverkehr ein breiter Technologiemix aus Batterie-Autos, CNG-Fahrzeugen sowie Konzepten mit Brennstoffzellen- und Flüssigkraftstoff-Antrieben eingesetzt. Während sich kleinere Marktanteile für Wasserstoff-Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren für synthetische Flüssigkraftstoffe ergeben wird, werden Gasmotoren 52% (Versechzigfachung der Stückzahlen) des Technologiemix einnehmen. Im Bereich der Nutzfahrzeuge punkten batterieelektrische und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Im Gegensatz dazu, setzen sich Methanmotoren vor allem im Schwerlast-Fernverkehr durch, da für die elektrischen Gegenstücke, die Gesamtkosten für Fahrzeuge, Energie und Infrastruktur im Verhältnis zum Nutzwert zu hoch sind.

Für Wöber ist das angestrebte Verbrenner-Aus der EU mit Blick auf die von WECOM bestätigten Vorteile von Bio-CNG für eine grüne Mobilität unverständlicher denn je: „Warum verbietet die EU ab 2035 Neuzulassungen von Autos mit Verbrennungsmotoren, also auch von CNG-Fahrzeugen, selbst dann, wenn sie mit Bio-CNG oder e-Gas angetrieben werden?“ Dabei waren laut Wöber die in der Studie für CNG-Fahrzeuge zugrunde gelegten Annahmen sogar eher suboptimal, da bestehende Assets Deutschlands wie Gasnetz, Fahrzeugwerke oder Tankstelleninfrastruktur nicht berücksichtigt wurden.

Mit Blick auf die Kosten rangiert sich die Bio-CNG-Lösung vor dem E-Auto. Dies führen die Autoren der Studie im Wesentlichen darauf zurück, dass Energiekosten beim Betrieb eines Fahrzeugs nur einen Faktor von vielen darstellen. Zudem sind laut Studie am simulierten Markt erhebliche Mengen an Biomethan aus Deutschland verfügbar (223 TWh), die aus Reststoffen oder auf Äckern gewonnen werden können, ohne dass dafür gegenüber heute zusätzliche Flächen in Anspruch genommen werden müssten. Außerdem sind im kostengünstigsten Szenario erhebliche Mengen (156 TWh) synthetischen Methans aus dem sonnen- und windreichen Ausland in die Simulation eingeflossen. „Diese können das Angebot grünen Stroms gerade im Verkehrssektor zu überschaubaren Kosten ergänzen“, betont Birgit Maria Wöber.

Zusammenfassend skizziert die Studie klar, dass für eine sichere und gleichzeitig wirtschaftliche Versorgung aller Sektoren Gas- und Wasserstoffnetze als Speicher für grüne Energie gebraucht werden. CNG-Verbrennerfahrzeuge hätten dabei im Straßenverkehr wirtschaftliche Vorteile in den meisten Nutzergruppen und würden den umkämpften Strommarkt entlasten. Außerdem decke die umfassende Simulation signifikant höhere jährliche Gesamtkosten des Energiesystems auf, sollten Verbrennerfahrzeuge verboten werden.

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