Die Technische Hochschule Ulm hat mit dem THU-Energiepark einen wichtigen Meilenstein in der Forschung zu erneuerbaren Energien erreicht. Der Fokus liegt auf der flexiblen Nutzung erneuerbarer Energiequellen, um eine nachhaltige Stromerzeugung zu gewährleisten. Die Anlage wurde am 10. Juli offiziell eingeweiht und bietet eine umfassende Bandbreite an Energiesystemen von der Erzeugung bis zur Verteilung.
Ein Highlight des Energieparks ist die bundesweit erste Gasturbine, die im Regelbetrieb mit 100 % Wasserstoff betrieben wird. Diese Turbine hat eine elektrische Leistung von 100 kW und eine thermische Leistung von 200 kW. Der dafür benötigte Wasserstoff wird vor Ort durch einen Elektrolyseur aus Photovoltaik-Strom erzeugt und zwischengespeichert. Diese innovative Technologie ermöglicht eine emissionsfreie Energieproduktion, die bei Bedarf abgerufen werden kann.
Im Wasserstofflabor wird Sonnenenergie in grünen Wasserstoff umgewandelt. Hierbei kommen eine Elektrolyse, eine PEM-Brennstoffzelle, ein Wasserstoffverdichter und ein Wasserstoffspeicher zum Einsatz. Diese Einrichtungen ermöglichen es, die Energie aus der Photovoltaik-Anlage in Gasform zu speichern und bei Bedarf wieder in Strom umzuwandeln.
Neben den Wasserstoffanlagen umfasst der Energiepark auch einen leistungsfähigen Batteriespeicher, ein umfangreiches Photovoltaik-Testfeld, ein Smart Grid Labor und einen E-Ladepark. Diese Komponenten tragen dazu bei, unterschiedliche Szenarien für eine klimafreundliche Energiezukunft zu simulieren, zu testen und zu optimieren.
Die Einweihung des Energieparks wurde mit einer Festveranstaltung gefeiert. Vertreter der baden-württembergischen Ministerien, der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher sowie Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des Energieparks für die Energiewende.
Ministerialdirektor Dr. Hans Reiter lobte den Energiepark als Best-Practice-Beispiel im Bereich umweltfreundlicher Energiesysteme und Ministerialdirektor Dr. Michael Münter hob die Exzellenz der Forschungsumgebung für innovative Ansätze hervor.
Der THU-Energiepark ist Teil mehrerer bedeutender Forschungsprojekte, darunter „H2-Wandel“ und „HydrogREenBoost“, die von Landes- und EU-Mitteln gefördert werden. Diese Projekte zielen darauf ab, die Nutzung von grünem Wasserstoff zu optimieren und die Netzstabilität zu erhöhen. Besucher können den Energiepark jederzeit besichtigen und sich anhand von Stelen über die verschiedenen Forschungsaktivitäten informieren.