Pressemitteilung , 23. Mär 2021

Klimaschutz-Erwartungen deutlich übertroffen: Rekordnachfrage nach Erdgas im Schwerlastverkehr

  • Absatzmengen von flüssigem Erdgas (LNG) als Kraftstoff haben sich 2020 mit knapp 48.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht
  • LNG-Einsatz hat allein 2020 etwa 36.500 Tonnen CO2eq eingespart, fast doppelt so viel wie erwartet
  • Fast 90 Prozent der im Rahmen der EEN-Förderung nachgefragten Fahrzeuge sind LNG-LKW
  • Kehler: „Geringe Emissionen, weniger Lärm, hohe Reichweiten, ein zunehmend dichter werdendes Tankstellennetz sowie die staatliche Förderung machen LNG zu einer attraktiven Kraftstoffalternative.“

Berlin, 23. März 2021. Als emissionsarmer Kraftstoff ist Erdgas bei Logistikern immer beliebter. So verdreifachte sich die Absatzmenge von flüssigem Erdgas (LNG) an den 46 deutschen LNG-Tankstellen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus einer Erhebung der Brancheninitiative Zukunft Gas hervor. Bestätigt wird dieser Trend durch eine hohe Nachfrage nach LNG-Lkw im Rahmen des 2018 eingeführten Förderprogramms „Energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge“ (EEN). Etwa 87 Prozent der bis Ende 2020 eingegangenen Förderanträge wurden für LNG-Fahrzeuge gestellt, weitere 12 Prozent für Fahrzeuge, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) betrieben werden.

„Der alternative Kraftstoff Erdgas ist im Schwerlastverkehr – besonders in Form von LNG – praktisch alternativlos“, erklärt Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas. „Logistiker profitieren nicht nur von hohen Reichweiten und zügigen Tankvorgängen ohne unnötige Standzeiten. Auch finanziell lohnt sich ein Umstieg hin zu Erdgas dank der Mautbefreiung, die bis 2023 gilt. Und mit der Fortführung der Fahrzeugförderung im Rahmen des Flottenaustauschprogramms für LKW unterstützt der Gesetzgeber dem Markthochlauf zusätzlich. Auch der Tankstellenausbau schreitet weiter voran, deutschlandweit ist die Zahl von LNG-Stationen auf aktuell 46 gestiegen. Viele weitere Tankstellen werden im laufenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen.“

Allein im Jahr 2020 wurde durch den Absatz von knapp 48.000 Tonnen LNG gegenüber Diesel-Fahrzeugen ein CO2eq-Ausstoß von etwa 36.500 Tonnen vermieden. Laut den Planungen des Bundesverkehrsministeriums wurden für 2020 nur Einsparungen von 20.000 Tonnen CO2-Äquivalenten erwartet. Wenn in Zukunft vermehrt Bio-LNG eingesetzt wird, sind die Fahrzeuge sogar nahezu klimaneutral unterwegs. Darüber hinaus sinkt durch die Nutzung von Erdgas – sowohl in Form von LNG als auch CNG - der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub deutlich. Im Vergleich zu ihren Diesel-Pendants weisen Gas-LKW zudem 50 Prozent geringere Lärmemissionen auf. Dadurch eignen sich Erdgas-Fahrzeuge insbesondere im innerstädtischen Bereich auch für nächtliche Warenlieferungen.

Aufgrund dieser Vorteile fragten Logistiker Erdgas-LKW im Rahmen des Mitte 2018 initiierten Förderprogramms „Energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge“ (EEN) stark nach. Von den insgesamt bis Ende 2020 beantragten 5.034 Fahrzeugen waren 4.355 LNG-Nutzfahrzeuge. Dies entspricht 87 Prozent aller Förderanträge. Weitere 12 Prozent entfielen auf CNG-Nutzfahrzeuge (602 Fahrzeuge). 99 Prozent der Förderanträge entfallen also auf Gas-LKW, Fahrzeuge mit Elektromotor spielen im Schwerlastbereich damit praktisch keine Rolle.

Das schlägt sich in der Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts nieder: Mit fast 1.400 neu zugelassenen Erdgas-Fahrzeugen hat das Segment der Zugmaschinen im Jahr 2020 einen Rekord verzeichnet. Erdgas-Zugmaschinen verbuchen gegenüber dem Vorjahr Zuwächse von über 80 Prozent. Auch bei den Erdgas-LKW über 12 Tonnen stiegen die Neuzulassungen stark an, um 31 Prozent.

„Als praxistaugliche Lösung für wirksamen Umweltschutz haben sich Erdgas-Fahrzeuge auch im Corona-Krisenjahr bewährt“, resümiert Kehler. „Auf diese positive Entwicklung reagieren auch die Tankstellenbetreiber: An mehr als 50 Prozent aller Tankstellen in Deutschland können Erdgas-Fahrer schon heute 100 Prozent Biogas tanken. Somit sind sie nahezu klimaneutral unterwegs. Das zeigt: Erdgas-Fahrzeuge sind fit für die Zukunft.“

Damit die Vorteile von Erdgas im Verkehrssektor weiter ausgespielt werden können, müssen jedoch auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. „Wenn wir beim Umweltschutz durch Erdgas auf Kurs bleiben wollen, dürfen die Erfolge jetzt nicht leichtfertig verspielt werden. LNG darf daher ab 2023 keinesfalls – wie im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II gefordert - vom THG-Quotenhandel ausgeschlossen werden. Kleine und mittelständische Unternehmen würden andernfalls aus dem LNG-Tankstellen-Geschäft verdrängt werden, wodurch wir wertvolle Infrastruktur für den künftigen Absatz von Bio-LNG verlieren würden. Im Schwerlastverkehr würde das Ziel der Klimaneutralität damit in weite Ferne rücken“, so Kehler abschließend.


Zukunft Gas hat im Zeitraum Januar 2019 bis Dezember 2020 die monatlichen Absatzdaten deutscher LNG-Tankstellen erhoben. Die Datenabfrage erfolgte durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. An der Befragung haben 90,7 Prozent der deutschen LNG-Tankstellen teilgenommen.

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