Pressemitteilung , 15. Jul 2021

Kehler zum „Fit for 55“-Maßnahmenpaket

Bild: Zukunft Gas/Lotte Ostermann
  • EU-ETS und CBAM treiben Hochlauf für Wasserstoff an und werden die Transformation der Gaswirtschaft beschleunigen
  • LNG-Antrieb wichtiger Pfeiler im Langstrecken-Güterverkehr
  • Kehler: „Die Umsetzung von ‚Fit for 55‘ muss sozialverträglich gestaltet werden, damit wir jeden EU-Bürger in Sachen Klimaschutz mitnehmen können. Gas ist dabei unverzichtbar, um die Klimaziele bezahlbar und sicher zu erreichen.“

Berlin, 15. Juli 2021. Gestern wurde von der Europäischen Kommission ein Maßnahmenpaket mit zwölf Richtlinien und Verordnungen vorgestellt, welche die Klimaschutzziele verschärfen. Mit dem „Fit for 55“-Paket sollen schon ab dem Jahr 2030 55 Prozent weniger CO2 als im Referenzjahr 1990 ausgestoßen werden. Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Gas, begrüßt das Maßnahmenpaket, fordert jedoch Nachbesserungen.

„Mit dem „Fit for 55“-Paket hat die EU-Kommission die Klimaziele deutlich verschärft. Besonders wichtig ist nun, dass die ambitionierten Ziele auch industrie- und sozialverträglich in der gesamten Europäischen Union umgesetzt werden können. Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, müssen wir jeden Bürger Europas in Sachen Klimaschutz mitnehmen. Die Verschärfung des europäischen Emissionshandels (EU-ETS) und die Einführung des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) werden die Gaswirtschaft vor neue Herausforderungen stellen, gleichzeitig aber die Transformation der Branche hin zu grünem Gas wie Wasserstoff vorantreiben.

Erfreulich: Besonders im Langstreckenverkehr wird die Notwendigkeit von Gastechnologien hervorgehoben. Der Einsatz von LNG-Antrieben (liquefied natural gas) wird als ausgereifte Technik und als einzige verfügbare Alternative zum Diesel im Schwerlastverkehr oder der Schifffahrt anerkannt. Begleitend zum Anstieg der LNG-Mobilität ist die Verdichtung der LNG-Tankstelleninfrastruktur vorgesehen. Spätestens bis zum 1. Januar 2025 sollen letzte Lücken im europäischen LNG-Tankstellennetz geschlossen werden.

Gerade in der Schifffahrt ist LNG zurzeit die einzige wirtschaftlich tragfähige und emissionsarme Technologie. Daher ist auch ein Anstieg der Betankungspunkte in Kernseehäfen geplant. Wird Bio-LNG betankt fahren Lkw und Schiffe sogar nahezu CO2-neutral.

Die aktualisierten CO2-Flottengrenzwerte für Pkw schöpfen jedoch noch nicht das gesamte Klimaschutzpotenzial aus. Erneut wird der Tank-to-Wheel-Ansatz angewendet, wobei die Emissionen lediglich am Auspuff gemessen werden. Damit werden die Potenziale von klimaneutralen Kraftstoffen, wie Bio-CNG (compressed natural gas) außer Acht gelassen. Hier muss nachgebessert werden: E-Autos die mit Kohlestrom geladen werden dürfen auf dem Papier nicht weniger CO2-Emissionen vorweisen als Pkw mit Bio-CNG. Daher schlagen wir einen Well-to-Wheel-Ansatz vor, der alle Emissionen misst. Dies hat auch Auswirkungen auf die Planung von Tankstellen: Denn der Zubau von CNG-Tankstellen wurde ausgesetzt.

Die Gaswirtschaft fordert Nachbesserungen an dem Paket, sodass allen Technologien Chancen eingeräumt werden, ihr Klimaschutzpotenzial auszuspielen. Ausschließlich zu elektrifizieren können wir uns nach wie vor weder finanziell noch aus Versorgungssicherheits- und Klimaaspekten leisten.“

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