In der österreichischen Gemeinde Gampern beginnt ein weltweit einzigartiges Projekt: In unterirdischen Gaslagerstätten soll sicher, saisonal und mit großem Volumen erneuerbare Energie als Wasserstoff gespeichert werden. Laboruntersuchungen lassen vermuten, dass bis zu 100% Wasserstoffanteil in ehemaligen Erdgaslagerstätten möglich ist.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Initiative „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds des österreichischen Klimaschutzministeriums (BMK) und knüpft an die vorherigen Projekte Underground Sun Storage und Underground Sun Conversion an. Ziel ist es ebenfalls, interdisziplinäre Untersuchungen für die Energiewende unter realen Bedingungen durchzuführen sowie parallel geeignete Aufbereitungstechnologien zu entwickeln.
„Innovatives Speichern von erneuerbaren Energien wird auf dem Weg der Klimaneutralität bis 2040 eine wichtige Rolle spielen. Klimafreundliche Innovationen sind dabei insgesamt ein wichtiges Werkzeug für mehr Klimaschutz“, kommentierte die österreischische Klimaschutzministerin Leonore Gewessler das Projekt.
Wie wichtig es ist, erneuerbare Energien speichern und darauf zurückgreifen zu können, wenn Sonne und Wind ausbleiben, betont Projektleiter Stephan Bauer: „Die Herausforderung einer gesicherten Stromversorgung im Winter wird bei zunehmender Elektrifizierung des Wärmesektors noch eklatanter.“
„Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil für ein vollständig CO2-neutrales Energiesystem: Er kann klimaneutral erzeugt, direkt in der Industrie eingesetzt werden, umweltfreundlich Energie produzieren sowie einen Kraftstoff der Zukunft darstellen. Das Entscheidende ist seine großvolumige Speicher- und Transportierbarkeit in der bestehenden nahezu unsichtbaren Infrastruktur. So haben wir auch in den sonnen- und windarmen Zeiten genügend und vor allem bedarfsgerecht grüne Energie zur Verfügung“, so RAG Austria CEO Mitteregger.
Beteiligt sind neben der RAG Austria AG die Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH, Energie AG Oberösterreich, Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität Linz, EVN AG, HyCentA Research GmbH, K1-MET GmbH, Technische Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, VERBUND, Verein WIVA P&G sowie die voestalpine Stahl GmbH.