Kürzlich machte das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU seine Pläne bekannt, einen virtuellen Technologiebaukausten für die Bipolarplattenproduktion von Brennstoffzellen öffentlich zur Verfügung zu stellen. Dieser soll Herstellern dabei helfen, je nach Anwendungsfall optimale Produktionsentscheidungen bei der Herstellung von Brennstoffzellen zu treffen.
Dabei soll der Baukasten sowohl als Entscheidungshilfe für Technologie als auch Material dienen, denn laut dem Institut mangele es bei der Herstellung bisher häufig an klaren Strukturen und Standards.
„Meist beabsichtigen die Unternehmen, die sich an uns wenden, in die Produktion von Brennstoffzellen zu investieren. Sie haben grundsätzliche Vorstellungen, was das Umformverfahren anbetrifft, sind sich jedoch unsicher, welche wirtschaftlichen Konsequenzen deren Einsatz bedeutet. So sind zum Beispiel Ausbringungsmengen und Herstellungskosten besonders schwer bewertbar“, so Dr. Ulrike Beyer, Leiterin der Taskforce Wasserstoff@IWU. Sinn und Zweck sei es, einen Technologiebaukasten für die gesamte Brennstoffzellenproduktion zu erstellen: „Unser Ziel ist eine große, übergeordnete digitale Plattform, in der einzelne Produktionsschritte sichtbar sind und miteinander verknüpft werden können“, führt Beyer weiter aus.
Mit dem Techonlogiebaukasten könnten dank evidenzbasierter Analysen die Ausgangslage ergebnisoffen betrachtet, sowie verschiedene Abhängigkeiten berücksichtigt werden.
Christoph Baum, Geschäftsführer des Fraunhofer IPT, sieht statt Kompositmaterialien vor allem Metalle und Stahl als geeignet für eine Massenproduktion von Brennstoffzellen: „Damit erzielen wir in der Regel bessere und kostengünstigere Ergebnisse.“ Zusätzlich sei je nach Technologieauswahl auch die Reihenfolge der Produktionsschritte variabel. Aktuell arbeitet die Fraunhofer-Gesellschaft laut eigener Aussage zusätzlich an einem „Nationalen Aktionsplan Brennstoffzellenproduktion“, der helfen soll, die geplante digitale Plattform zu realisieren.