Branchennews , 15. Nov 2021

3 Fragen an Dr. Goetz Baumgarten

Dr. Goetz Baumgarten ist Vice President Membranes | High Performance Polymers bei der Evoniks Operations GmbH / Bild: Zukunft Gas

1. Evonik Operations GmbH ist seit kurzem Mitglied bei Zukunft Gas und dem LNG-Lenkungskreis. Welche Beweggründe waren für den Beitritt ausschlaggebend? Ihr Unternehmen ist als führendes Unternehmen der Spezialchemie bekannt. Welche Bedeutung hat Gas für Evonik?

Evonik stellt innovative Hohlfasermembranen zur Erzeugung bzw. Aufreinigung von Gasen her. Besonders im Fokus stehen hierbei die sogenannten grünen Gase wie Biomethan und Wasserstoff, die beide als alternative Kraftstoffe eingesetzt werden können. Eine Mitgliedschaft bei Zukunft Gas war ein logischer Schritt, um die Themen Biomethan, Bio-LNG sowie Wasserstoff zu platzieren, und gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Organisation grüne Gase voranzutreiben, sich gegenseitig auszutauschen und auf die Technologie von Evonik aufmerksam zu machen. Das Potential zur Aufbereitung von Biogas in Deutschland ist bei langem noch nicht ausgeschöpft, aufgrund dessen ist es uns ein Anliegen, das Prinzip der Kreislaufwirtschaft durch die Produktion von Biogas aus kommunalen Rest- und Abfallstoffen wie auch aus Kläranlagen vorzustellen und zu verbreiten. Auch der Austausch mit Gasnetzbetreibern ist für beide Themengebiete, Biomethan und Wasserstoff, von Relevanz. Denn Evonik hat neben der Membran zur Aufbereitung von Biogas zu Biomethan auch eine Membran entwickelt, die es in einem gemeinsam mit Linde entwickelten Prozess ermöglicht im Erdgasnetz transportieren Wasserstoff danach wieder zu entnehmen und aufzureinigen. Damit wird der Transport von Wasserstoff in vorhandener Infrastruktur wirtschaftlich attraktiv. Unsere neuste Entwicklung ist DURAION® , eine innovative Membrantechnologie, mit der Evonik zukünftig eine besonders kostengünstige Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglicht. Sie komplettiert das Produktportfolio der grünen Gase.

2. Sie wollen die Lieferketten von Evonik Operations zunehmend klimaneutral gestalten. Welche Rolle spielen dabei Bio-CNG/ Bio-LNG ?

Evonik setzt vermehrt auf Logistikpartner mit gasbetriebenen Lkw und will so die klimafreundliche Verkehrswende des Schwerlasttransportes durch den Einsatz von Biomethan vorantreiben. Dazu werden Spediteure mit Gasbetriebenen Fahrzeugflotten für längerfristige Transportverträge vom Evonik Einkauf Logistik bevorzugt. Im Rahmen der Initiative, den Transport unserer Rohstoffe und Fertigwaren emissionsärmer zu gestalten, setzt Evonik verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Logistikpartnern, die gasbetriebene LKWs einsetzen. Ziel soll es sein, den Übergang vom Diesel geprägten Straßentransport zu Biomethan angetriebenen Verbrennungsmotoren zu fördern, um so den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Besonders Vorteilhaft erweisen sich die gasbetriebenen LKW durch die reduzierten Schadstoffemissionen, aber auch durch die Reduktion des Lärms. Die Motoren sind um bis zu 50% leiser, als vergleichbare Dieselmotoren, was für uns besonders bei den Werksverkehren oder den Verkehren zu unseren Werken, die in städtischen Gebieten angesiedelt sind, von Vorteil ist. Zudem wurden CNG-betriebene Dienstwagen in die Fahrzeugflotte von Evonik aufgenommen. So können sich Mitarbeiter nun auch für CNG-betriebenen Autos als Dienstwagen entscheiden und dadurch bei jedem gefahrenen Kilometer CO2-Emissionen einsparen.

3. Welche politischen Weichenstellung braucht es, damit Bio-LNG in großem Maß verfügbar wird und Speditionen sich für den Umstieg auf Bio-LNG Lkw entscheiden

Generell muss die Technologieoffenheit sichergestellt werden. Verbrennungsmotoren per sé sind nicht das Problem, solange nachhaltige, alternative Kraftstoffe eingesetzt werden. LNG-Lkw sind momentan die einzige schon serienmäßig verfügbare Alternative zu Diesel-LKWs und die passende Infrastruktur existiert bereits. Jetzt gilt es, die Kapazitäten an Bio-Lkw im Markt zu erhöhen. Die ersten Weichen für Speditionen sind bereits gestellt: die Tankstelleninfrastruktur wird momentan massiv ausgebaut und die verfügbaren Lkw sind in Bezug auf Komfort, Reichweite und Fahrverhalten vergleichbar. Es muss durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden, dass der Diesel Preis nicht signifikant unter dem LNG & Bio-LNG Preis liegt. Dies kann zum Beispiel durch die Reduktion der Subvention von Diesel, wie auch durch die Erhöhung des CO2-Preises gefördert werden, da dadurch Biomethan in verflüssigter Form kostenseitig wettbewerbsfähiger wird. Auch die Mautbefreiung hat wie ein Booster für die Technologie gewirkt – es ist notwendig, dass LNG bei der Gestaltung des zukünftigen Mautsystems entsprechend berücksichtigt wird, z.B. durch die Kopplung der Mauthöhe an die CO2-emissionen des Lkw.

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

Charlie Grüneberg
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