Branchennews , 19. Mai 2022

3 Fragen an Daniel Muthmann

Daniel Muthmann ist Bereichsleiter Unternehmensentwicklung, Politik und Kommunikation Open Grid Europe GmbH | Copyright: Open Grid Europe GmbH

1. Was ist der European Hydrogen Backbone (EHB)?

Zur EHB-Initiative gehören 31 Energieinfrastrukturbetreiber aus 29 Ländern. Wir haben in den letzten 2 Jahren eine greifbare und umsetzbare Vision erarbeitet, wie wir eine EU-weite, wettbewerbsfähige Transportinfrastruktur für Wasserstoff aus der bestehenden Gasinfrastruktur heraus entwickeln können. Hiermit vernetzen wir Wasserstoffabnehmer von morgen mit Regionen zukünftiger Erzeugung in und außerhalb Europas. Das schafft Vertrauen in die Marktentwicklung, Versorgungssicherheit und Absatzmöglichkeiten für Projektentwickler und fördert so nachhaltig die dringend benötigte Skalierung von Wasserstoff.

2. Der EHB hat sein Programm von 2035 auf 2030 vorgezogen. Was genau bedeutet das?

Im Lichte der REPowerEU Strategie der Europäischen Kommission ist eine erweiterte und beschleunigte EHB-Vision aktualisiert worden, die auf frühere Arbeiten der EHB Initiative aufbaut. Diese Vision zeigt, dass bis 2030 fünf europaweite Wasserstoffversorgungs- und Importkorridore entstehen könnten, die Industriecluster, Häfen und Wasserstofftäler mit Regionen mit reichlich vorhandener Wasserstoffversorgung verbinden – und das Bestreben der Kommission unterstützen, die Entwicklung eines 20,6-Mt Wasserstoffmarktes in Europa bis 2030 zu fördern.

3. Wie wichtig ist ein Wasserstoffnetz für das Gelingen der Energiewende?

Klimawandel und Ukraine-Krise machen sehr deutlich: Wir brauchen dringender denn je einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland und Europa, wollen wir unsere Energieversorgung, Wirtschaft und Lebensgrundlagen nachhaltig stellen. Denn Wasserstoff ist DAS Schlüsselelement für eine erfolgreiche Energiewende mit Erneuerbaren, für unsere Versorgungssicherheit und das Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland und Europa! Die bisherigen EHB-Arbeiten zeigen: Der Großteil eines europaweiten. kosteneffizienten Wasserstofftransportsystems, basierend auf vorhandener Gasinfrastruktur, ist bis 2030 realisierbar– dafür dringend notwendige politische Weichenstellungen müssen jetzt erfolgen!

Zukunft Gas ist die Stim­me der deut­schen Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Der Bran­chen­ver­band bün­delt die In­te­res­sen der Mit­glie­der und tritt ge­gen­über Öf­fent­lich­keit, Po­li­tik so­wie Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern auf. Ge­mein­sam mit den Mit­glieds­un­ter­neh­men setzt sich der Ver­band da­für ein, dass die Po­ten­zi­a­le von Was­ser­stoff, Bio­gas und Erd­gas so­wie der be­ste­hen­den Gas­-In­fra­struk­tur ge­nutzt wer­den, in­for­miert über die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die gas­för­mi­ge Ener­gie­trä­ger für un­se­re Ge­sell­schaft bie­ten und treibt die Trans­for­ma­ti­on der Gas­-Bran­che hin zu neu­en Ga­sen vo­ran. Ge­tra­gen wird der Ver­band von füh­ren­den Un­ter­neh­men der Gas- und Was­ser­stoff­wirt­schaft. Wei­te­re Bran­chen­ver­bän­de und die Heiz­ge­rä­te­in­dus­trie un­ter­stüt­zen Zukunft Gas als Part­ner.

Charlie Grüneberg
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