Der Energieanbieter EWE hat bekannt gegeben, dass er am Gasspeicherstandort Huntorf einen Erdgasspeicher in einen Wasserstoffspeicher umrüsten wird. Diese Maßnahme ist Teil des europäischen IPCEI-Vorhabens Clean Hydrogen Coastline. Die geplante Inbetriebnahme der Wasserstoffkaverne ist für 2027 vorgesehen.
Das Projekt zielt darauf ab, einen der sieben großen, unterirdischen Hohlräume in Huntorf für die Speicherung von Wasserstoff umzurüsten. Dadurch wird Wasserstoff ab 2027 bedarfsgerecht zur Verfügung stehen, was die Versorgungssicherheit für zukünftige Wasserstoffnutzer verbessern soll. Die anderen sechs Kavernen auf dem EWE-Speichergelände in Huntorf werden vorerst weiterhin Erdgas speichern.
EWE führt derzeit Forschungsarbeiten durch, um die Übertragbarkeit der Wasserstoffspeicherung auf Kavernen, wie sie in Huntorf verwendet werden, zu gewährleisten. Das Unternehmen hat bereits einen Untertage-Wasserstoffspeicher an seinem Gasspeicherstandort in Rüdersdorf bei Berlin gebaut und testet derzeit dessen Betrieb auf verschiedenen Druckstufen.
Wasserstoff wird von EWE als einer der Kernbausteine der Energiewende betrachtet, da er die fluktuierenden erneuerbaren Energien jederzeit verfügbar macht. Das Unternehmen betont seine jahrzehntelange Erfahrung im Bau und Betrieb von Erdgasspeichern und betont, dass der Bau und Betrieb von Wasserstoffkavernen technisch vergleichbar sind.
Das Huntorf-Projekt ist Teil des größeren IPCEI-Großvorhabens Clean Hydrogen Coastline, das Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff in Industrie und Schwerlastverkehr zusammenbringt. Die EU-Kommission hat die Fördergenehmigung für das EWE-Projekt im Februar 2024 erteilt. Die ersten Bauarbeiten in Huntorf sollen im Herbst beginnen.