Branchennews , 05. Aug 2024

Iqony Energies investiert 26 Millionen Euro in umweltfreundliche Fernwärmeversorgung im Saarland

Bild: Iqony Energies

Iqony Energies macht einen weiteren wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung im Saarland. Die Tochtergesellschaft der Essener Iqony GmbH, des grünen Wachstumsbereichs der Essener STEAG-Gruppe, investiert am Standort Völklingen-Fenne insgesamt rund 26 Millionen Euro in die Modernisierung von acht Grubengasmotoren. Diese können zukünftig mehr Strom und Wärme als bislang im besonders effizienten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen.

„Die Fernwärmeversorgung im Saarland wird durch das Projekt noch grüner und umweltverträglicher. Durch die Modernisierung der Gasmotoren, die voraussichtlich im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein wird, werden wir die gesetzlichen Anforderungen des Wärmeplanungsgesetzes nicht nur erfüllen, sondern übererfüllen“, bekräftigt Matthias Fries, zuständiger Projektleiter bei Iqony Energies.

Beitrag zum Klimaschutz

Grubengas ist eine Hinterlassenschaft des Steinkohlebergbaus im Saarland. Es wird auch in den kommenden Jahren noch in größeren Mengen in den stillgelegten Zechenanlagen anfallen. Wegen seines hohen Methan-Anteils eignet es sich gut für eine energetische Verwertung durch die Verbrennung in Grubengasmotoren. Im besonderes effizienten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung wird dabei gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Iqony Energies zählt zu den führenden Verwertern bei der Nutzbarmachung von Grubengas.

Wenn allerdings methanhaltiges Grubengas unverbrannt in die Atmosphäre entweicht, ist seine schädliche Klimawirkung etwa um den Faktor 25 höher als bei einer vergleichbaren Menge an CO2. Insofern ist die Absaugung und anschließende energetische Verwertung von Grubengas ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

„Wir haben bereits große Anstrengungen unternommen, die Fernwärmeversorgung im Saarland langfristig abzusichern, sie von der Wärme aus Steinkohle unabhängig aufzustellen und noch effizienter zu machen“, sagt Anke Langner, Sprecherin der Geschäftsführung von Iqony Energies mit Sitz in Saarbrücken. „Diese Maßnahmen tragen maßgeblich zur Einhaltung der künftig strenger werdenden gesetzlichen Vorgaben für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgungen bei.“

Fernwärme wichtiges Wachstumsfeld

So hat Iqony Energies die Abfallverwertungsanlage AVA Velsen an das Wärmenetz des Fernwärme Verbunds Saar (FVS) angeschlossen und moderne, hocheffiziente KWK-Anlagen sowie neue Spitzenlastkessel am Standort Völklingen-Fenne errichtet. „Durch die bereits umgesetzten Projekte und die bestehenden Wärmequellen können wir unseren Kunden bereits heute zu knapp 70 Prozent Wärme aus Abwärme oder erneuerbaren Wärmequellen liefern. Nach der Modernisierung der Grubengasmotoren wird sich dieser Wert perspektivisch noch verbessern“, ergänzt Florian Eder, Mitglied der Geschäftsführung des FVS. „Umweltfreundliche Fernwärme spielt eine zentrale Rolle beim Gelingen der Wärmewende.“

Im Dezember 2023 stellte Iqony Energies bereits rund neun Millionen Euro an Investitionsmitteln für die Umrüstung von zwei Grubengasmotoren und Maßnahmen zur Entflechtung der Kraftwerksinfrastruktur am Standort Fenne bereit. Dort betreibt die STEAG Power ein Steinkohlekraftwerk. Die Umrüstung dieser beiden Grubengasmotoren befindet sich aktuell in der Umsetzung; sie werden bis Ende 2024 wieder in Betrieb genommen. Anfang 2025 soll dann der Umbau der restlichen sechs Grubengasmotoren beginnen.

„Die gesamte Investitionssumme von rund 26 Millionen Euro zeigt: Der Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärmeversorgung im Saarland ist ein zentrales Wachstumsfeld von Iqony Energies. Unsere Strategie zielt darauf ab, die sich in Zukunft bietenden Marktpotenziale konsequent zu nutzen“, unterstreicht Anke Langner. Die acht Grubengasmotoren werden nach der Umrüstung leistungsstärker und „Wasserstoff-ready“ sein. „Damit wird die Fernwärme noch interessanter für mögliche Kunden, die an einer grünen und nachhaltigen Wärmeversorgung interessiert sind“, betont Anke Langner.

20 Prozent Anteil am Fernwärmeabsatz

Der FVS betreibt die derzeit 19 Kilometer lange Fernwärmeschiene Saar zwischen Völklingen-Fenne und Saarlouis/Dillingen. Diese hat aktuell einen Wärmeabsatz von rund 500 Gigawattstunden (GWh) im Jahr und eine maximale Wärmeleistung von 225 Megawatt (MWth). Mehr als 90 Prozent der bereitgestellten Wärme werden durch Kraft-Wärme-Kopplung oder aus Abwärme erzeugt. Die acht Grubengasmotoren von Iqony Energies am Standort Fenne haben am Wärmeabsatz des FVS bisher einen Anteil von rund 20 Prozent. Der FVS ist Teil der Iqony-Gruppe. Die Stadtwerke Saarbrücken sind mit 26 Prozent am FVS beteiligt.

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