Auch in Zukunft viel auf Lager: Wasserstoff in Jemgum ist machbar. Resultate einer Machbarkeitsstudie zeigen, dass die geologischen Formationen des Kavernenspeichers für die Speicherung von Wasserstoff geeignet sind. Der Speicherbetreiber astora prüft daher nun was genau benötigt wird, um den Speicher fit für den Wasserstoffmarkt zu machen.
Mit der Veröffentlichung der Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung 2020 den Grundstein für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland gelegt. Dieser ist notwendig, um die ambitionierten Ziele der Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent bis 2030 zu erreichen.
Da nicht alle Sektoren (wie z.B. die Stahl- oder Zementindustrie) vollständig elektrifiziert werden können, liegt ein besonderes Augenmerk auf der Nutzung von CO2-armem Wasserstoff. Dieser kann mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energiequellen durch die Aufspaltung von Wasser (Elektrolyseverfahren) gewonnen werden.
Herausfordernd dabei ist, dass die erneuerbaren Energiequellen wie Wind- oder Photovoltaikanlagen nicht ständig verfügbar sind und Strom erzeugen. Hier kommen Energiespeicher ins Spiel, die beispielweise mit Wasserstoff als Energieträger die Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgleichen und somit Energie flexibel verfügbar machen können. Im Gegensatz zu Stromspeichern (in Form von Batterien) bieten Untergrundspeicher die Möglichkeit, große Energiemengen über längere Zeiträume ohne Verluste zu speichern. Kavernenspeicher sind aus technischer Sicht hierfür besonders gut geeignet, da sie hochflexibel die Energie zwischenspeichern und bei Bedarf in relativ kurzer Zeit wieder abgeben können.
Netzanschluss
Um potentiellen Kunden Zugang zu einem attraktiven Speicherstandort zu ermöglichen, ist astora mit Netzbetreibern im Gespräch, deren Leitungen an die Speicherlokation Jemgum angrenzen. Werden bestehende Erdgasleitungen für die Nutzung von Wasserstoff umgerüstet, kann eine -im Vergleich zu einem Leitungsneubau- kostengünstigere Anbindung des Speichers realisiert werden.
Im Rahmen der Wasserstofferzeugung und -bedarfsabfrage (WEB) der Netzbetreiber hat astora eine Einschätzung zur Menge und zeitlichen Verfügbarkeit möglicher Wasserstoffspeicherkapazitäten abgegeben. Die WEB fließt in die Netzentwicklungsplanung ein und findet sich in einem indikativen Wasserstoffnetz wieder.