Die Badische Stahlwerke GmbH (BSW) startet zusammen mit der Badische Stahl-Engineering GmbH (BSE) und der RWTH Aachen ein Forschungsprojekt. Ziel ist die Entwicklung einer neuen Brennertechnologie für den Wasserstoffeinsatz in Elektrostahlwerken. Damit möchten die Badischen Stahlwerke nicht nur ihre eigenen CO2-Emissionen noch weiter senken, sondern auch einen Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Stahlbranche leisten. Das Projekt soll über drei Jahre laufen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 2,3 Millionen Euro gefördert. Am 2. Juli trafen sich Vertreter der drei Projektpartner sowie des Ministeriums und des Projektträgers Jülich bei den Badischen Stahlwerken, um den Forschungsvertrag zu unterzeichnen.
Das dreijährige Projekt, das am 2. Juli 2024 offiziell gestartet wurde, erhält eine Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die Unterzeichnung des Forschungsvertrags fand am Hauptsitz der Badischen Stahlwerke in Kehl statt. Mit dieser Initiative strebt BSW an, bis 2045 klimaneutral zu werden. Bereits heute erzeugt das Unternehmen rund 80 Prozent weniger Kohlendioxid als herkömmliche Hochofen-Stahlwerke.
Trotz der Fortschritte in der strombasierten Stahlproduktion bleibt die Branche energieintensiv, und der Einsatz von grünem Wasserstoff ist entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Derzeit sind die bestehenden Erdgas-Brenner nicht für die Nutzung von Wasserstoff ausgelegt. Daher wird im Rahmen des Projekts eine neue Brennertechnologie entwickelt, die es ermöglicht, Wasserstoff sowie Ammoniak – eine Verbindung aus Wasserstoff und Stickstoff – flexibel als Brennstoffe einzusetzen.
Andreas Volkert, Geschäftsführer der Badischen Stahlwerke, erklärt: „Wasserstoff ist als klimaneutraler Brennstoff von zentraler Bedeutung zur Vermeidung von CO2-Emissionen in der Beheizung unserer Prozesse. Aufgrund der möglichen anfänglichen Knappheit an Wasserstoff-basierten Brennstoffen müssen flexible Brennersysteme entwickelt werden, die mit unterschiedlichen Brenngasmischungen umgehen können.“
Das neue Brennersystem wird von der Badische Stahl-Engineering GmbH entwickelt, einem weltweit tätigen Anlagenbauer für die Elektrostahlindustrie. Die Badischen Stahlwerke werden die Technologie an einer Versuchsanlage testen und optimieren. Unterstützt wird das Projekt von den Forschungsinstituten für Industrieofenbau und Wärmetechnik sowie dem Lehrstuhl für Keramik am Institut für Gesteinshüttenkunde der RWTH Aachen, die mit Simulationen und praktischen Tests zur Weiterentwicklung beitragen.
Sebastian Baumgartner, Geschäftsführer der Badische Stahl-Engineering GmbH, hebt hervor: „Die neue Brennertechnologie hat das Potenzial, die CO2-Emissionen der Pfannenfeuer-Systeme erheblich zu senken und könnte auch auf andere Bereiche der Elektrostahlproduktion ausgeweitet werden. Damit leistet die Technologie einen wesentlichen Beitrag zur globalen Dekarbonisierung der Stahlindustrie.“