Branchennews, 07. Nov 2022

Aurora Energy Studie: Deutschland benötigt alle geplanten LNG-Terminalkapazitäten

Unsere kritische Energieinfrastruktur ist einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt - das hat zuletzt der Anschlag auf die Nord Stream-Leitungen offenbart. Insbesondere technische Zwischenfälle können jederzeit auftreten und hätten in der angespannten Versorgungslage womöglich weitreichende Folgen. Dabei sollte nach dem Grundsatz des sogenannten “n-1 Kriteriums” die Netz- und Versorgungssicherheit auch dann gewährleistet sein, wenn eine wichtige Komponente ausfällt. Zunehmend wird daher darüber diskutiert, wie gut unser Energiesystem tatsächlich auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Schließlich sehen wir aktuell eine vollständige Auslastung der bestehenden Gasinfrastruktur.

Eine Studie von Aurora Energy im Auftrag des Hanseatic Energy Hub hat sich dieser Frage nun angenommen. Dabei haben die Verfasser untersucht, was passieren würde, wenn einer der größten Importstränge zeitweise ausfiele.

So etwa die wichtigste norwegische Pipeline nach Deutschland (Europipe II). Gäbe es dort einen Defekt, entspräche dies einem Wegfall von rund 24 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr. Bereits jetzt prognostiziert Aurora Energy, dass bei einer Beibehaltung des aktuellen Gasverbrauchs 2025 Engpässe in der Gasversorgung entstehen. Ein solcher Vorfall würde die Situation dann noch deutlich verschärfen: Sollte parallel der Ausbau der erneuerbaren Energien hinter den von der Regierung gesteckten Zielen zurückbleiben, so die Studie, klaffe im Jahr 2030 eine Lücke von bis zu 8 Milliarden Kubikmetern im Herzen von Europa.

Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit von LNG-Terminals zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit: Stünde Deutschland im Falle eines Infrastrukturdefekts solcher Größenordnung ohne Terminals da, gäbe es 2025 einen Mangel von 35 Milliarden Kubikmetern. Jedoch auch ohne Zwischenfall wird es unter aktuellen Voraussetzungen laut Aurora Energy zu einer Vollauslastung der Terminalkapazitäten kommen. Selbst dann, wenn eine signifikante Nachfrageverringerung im Gasmarkt mit gleichzeitigem Zubau erneuerbarer Energien stattfinden würde, läge die Auslastung mit 83 Prozent auf einem sehr hohen Niveau.

Solch hohe Auslastungen gilt es jedoch unbedingt zu vermeiden: Im Falle steigenden Bedarfs oder eines weiteren Zwischenfalls könnte über die Terminals dann kaum zusätzliches Gas beschafft werden. Ein langfristiger Betrieb an der Grenze der Kapazitäten ist daher fahrlässig. Daraus wird ersichtlich, dass Deutschland auch über das Jahr 2030 hinaus alle FSRUs parallel zu den geplanten landbasierten Terminals als Sicherheitsreserve benötigen wird, um eine resiliente Infrastruktur zu gewährleisten zu können und ausreichende Kapazitäten bereitzustellen. Mittelfristig sollte daher über den Bau weiterer Onshore-Terminals nachgedacht werden, denn sie garantieren einen emissionsfreien Betrieb, verfügen über höhere Kapazitäten und sind umrüstbar auf grünes Gas.

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