Draußen herrschen Minusgrade und plötzlich fällt die Heizung aus. Ein Schreckensszenario, aber kein Einzelfall. Denn in vielen Privathäusern laufen heute Heizanlagen, die ihre Lebenserwartung längst überschritten haben. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) spricht von 12 Millionen veralteten Wärmeerzeugern (2021).
Einer, der einen Heizungsausfall am eigenen Leib zu spüren bekommen hat, ist Rentner Klaus Glatthorn aus Oberursel. Im Januar 2017 streikte überraschend seine in die Jahre gekommene Heizung. Ein Defekt an einem elektronischen Bauteil hatte die Anlage zum Stillstand gebracht. Aufgrund des Alters der Heizung war jedoch kein Ersatzteil mehr vom Hersteller zu bekommen. Die einzige Lösung: der Tausch des Heizkessels. Innerhalb von drei Tagen erledigte ein in der Nachbarschaft ansässiger Fachbetrieb den Wechsel. "Dass ich wieder eine Gas-Brennwertanlage nehmen würde, stand fest. Ich habe rundum gute Erfahrungen mit Erdgas gemacht. Es gab nie Versorgungsengpässe und der Preis stimmte auch immer", erzählt der Hauseigentümer heute. Auch Thorsten Lieder, der Geschäftsführer der ausführenden Firma Schell Wasser- und Energietechnik, ist von den Vorteilen einer Gas-Brennwertheizung überzeugt: "Erdgas verbrennt relativ sauber. Die Geräte sind sehr kompakt und sowohl bei der Anschaffung als auch im Verbrauch vergleichsweise preiswert."
Energiekosten runter
Die Investition in die neue Heiztechnik geht mit einer nicht zu unterschätzenden Energie- und damit Kosteneinsparung einher. Für den selbst im Ruhestand noch als beratender Ingenieur tätigen Klaus Glatthorn war es eine Selbstverständlichkeit, zu überprüfen, wie hoch die Einsparung durch die moderne Technik nun tatsächlich ausfallen würde. Deshalb führte er in den ersten Monaten nach der Inbetriebnahme der neuen Anlage Buch über seinen Energieverbrauch. Das Ergebnis: Die neue Heizung verbraucht 15 Prozent weniger Erdgas als die alte. Damit liegt sie nach Ansicht des Energieberaters Eric-Stephan Zeisler aus Berlin im oberen Bereich dessen, was mit dem alleinigen Austausch einer alten Gas-Heizung durch eine moderne Gas-Brennwertheizung ohne zusätzliche Optimierungsmaßnahmen an Einsparungen möglich ist. "Tauscht man eine Ölheizung gegen eine neue Gas-Brennwert-Anlage, sind sogar Einsparungen von 30 Prozent drin", sagt er. Haushalte können also ihre Heizkosten um rund ein Drittel reduzieren. Der Einbau rechnet sich dann etwa nach sieben bis zehn Jahren. Obendrein profitiert auch noch die Umwelt, denn weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß.