Durch die Erhöhung der europäischen Fördermengen konnten kurzfristig russische Erdgas-Importe ersetzt werden. Über 30 Prozent des deutschen Erdgas-Bedarfs wird durch Norwegen gedeckt. Weitere Lieferländer von Pipeline gebundenem Erdgas sind Aserbaidschan, Lybien und Algerien. Auch die vermehrte Einspeisung von LNG, verflüssigtem Erdgas, über das europäische Verbundsystem ist aktuell eine wichtige Stütze. LNG ist auch mittelfristig der größte Hebel, um russisches Erdgas zu ersetzen. In Deutschland fehlt aktuell noch die LNG-Infrastruktur, um das verflüssigte Erdgas zu importieren und in das Gas-Netz einzuspeisen. Das soll sich jedoch rasch ändern. So können die Bezugsquellen von Erdgas weiter diversifiziert werden.
Wo zunächst LNG importiert wird, soll in Zukunft Wasserstoff, z. B. in Form von Ammoniak, ankommen. Wasserstoff und Biogas sind erneuerbare Alternativen zu Erdgas. Mit regional produziertem Biogas aus Gülle, Speiseresten und Energiepflanzen könnte fast die Hälfte der Erdgas-Importe aus Russland ersetzt werden.