2022 wurden insgesamt 866 Milliarden Kilowattstunden Erdgas abgesetzt, 2021 waren es noch 1.003 Milliarden Kilowattstunden. Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den daraufhin wegfallenden russischen Erdgaslieferungen gab es in Deutschland große Bemühungen Erdgas einzusparen. Somit konnte bislang eine Gasmangellage vermieden werden. Daraufhin wurde in fast allen Sektoren im vergangenen Jahr weniger Erdgas verbraucht als im Vorjahr.
Die Industrie ist weiterhin der größte Erdgasabnehmer in Deutschland, darauf folgen die Haushalte. Obwohl im Verkehr der Absatz niedrig ist, ist dieser Sektor neben dem Eigenverbrauch der Gasindustrie der einzige, bei dem auch in diesem Jahr der Erdgasverbrauch anstieg. Das zeigt die wesentliche Bedeutung des Energieträgers insbesondere im Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt.
Insgesamt stellte Erdgas 2022 fast 24 Prozent der Primärenergie zur Verfügung, die in Deutschland verbraucht wurde. Ohne Erdgas ist eine zuverlässige Energieversorgung derzeit also noch nicht möglich.
Das belegt auch der Blick in die verschiedenen Sektoren, in denen Erdgas nach wie vor angewendet wird:
- In der Industrie ist Erdgas einer der wichtigsten Energieträger, zum Beispiel bei der Erzeugung von Prozesswärme für die Herstellung von Stahl. Die chemische Industrie in Deutschland benötigt jährlich über eine Million Tonnen Wasserstoff, die mittels Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen werden.
- Im Wärmemarkt ist Erdgas nach wie vor die bedeutendste Größe: 21 Millionen Haushalte werden mit Erdgas beheizt. In vielen Wohngebäuden wird Erdgas mit erneuerbaren Energien wie der Solarthermie kombiniert.
- Auch Fahrzeuge lassen sich mit klimaschonendem Erdgas antreiben. Pkws, Nutzfahrzeuge und Busse nutzen komprimiertes Erdgas (CNG), immer mehr Lkws im Schwerlastverkehr fahren mit verflüssigtem Erdgas (LNG).